RATGEBER - Hirntumor
Verschiedene Arten
Die Hirntumoren unterscheidet man hauptsächlich zwischen vier verschiedenen Arten, nämlich Gliome, Meningeome, Hypophysentumoren und Akustikusneurinome.
Die Gliome machen mit 40 bis 65 Prozent (je nach Quelle) den Hauptanteil an allen Hirntumoren aus. Sie sind oft (aber nicht immer) zunächst gutartig, können aber nach einigen Jahren bösartig werden. Gliome betreffen das Stützgewebe (medizinisch: Glia), das den Raum zwischen den Nervenzellen ausfüllt. Sie können deshalb in jedem Teil des Gehirns auftreten, also im Großhirn genauso wie etwa im Mittelhirn oder Kleinhirn. Die Funktionsausfälle sind daher auch sehr unterschiedlich. Da es verschiedene Arten von Stützgewebe gibt, wird auch das Gliom weiter unterteilt (Astrozytom, Oligondendrozytom, Glioblastom).
Die Meningeome sind Tumore der Hirnhäute, die von dort aus langsam nach innen ins Gehirn wachsen. Diese Art von Geschwulst macht etwa 20 Prozent aller Hirntumore aus, sie sind gutartig, können aber nach einer Entfernung auch wiederkommen. Frauen sind doppelt so häufig davon betroffen wie Männer.
Die Hypophysentumore, auch Adenome genannt, gehen von der Hirnanhangsdrüse (medizinisch: Hypophyse) aus. Sie sind gutartig und relativ selten, sie machen nur 2 Prozent aller Hirntumore aus. Aber ihre Symptome sind oft sehr augenfällig. Denn in der Hirnanhangsdrüse werden Hormone gebildet, dortige Geschwulste können dazu führen, dass die Hormone im Übermaß ausgeschüttet werden. Dies hat Auswirkungen. Bei Wachstumshormon produzierenden Adenomen kommt es zu einem erneuten Knochenwachstum auch im Erwachsenenalter. Die Hände und Füße verbreitern sich, der Ehering passt nicht mehr, die Gesichtszüge werden gröber.
Bei ACTH produzierenden Adenomen kommt es zu einer Vergrößerung der Nebennierenrinde, wodurch mehr Cortisol produziert wird. Es kommt zum Cushing-Syndrom, so als ob man zuviel Kortison einnimmt. Bei Prolaktin produzierenden Adenomen wiederum kommt es beim Mann zur Impotenz und bei der Frau zur Verlust der Periode und zur Sterilität. Es gibt aber auch an der Hirnanhangsdrüse Geschwulste, die keine Hormone bilden.
Zu guter Letzt gibt es noch die große Gruppe der Akustikusneurinome. Sie gehen vom Hörnerv und vom Hirnnerv aus. Hier sind die Frühanzeichen Hörstörungen, Tinnitus aber auch Gleichgewichtsstörungen oder Schmerzen im Gesicht (Trigeminusneuralgie).