RATGEBER - Krebs
Aussichten für die Zukunft
Eine völlig neue Generation von Krebsmedikamenten, die den Tumoren gezielt das weitere Wachstum unmöglich machen, hat 1998 mit der Einführung des Wirkstoffs Trastuzumab begonnen.
Dies ist ein Antikörper, der bei Frauen mit bestimmten Brustkrebsformen eingesetzt werden darf - als Alternative zu Chemotherapie und Bestrahlung.
Der Stoff wirkt an der Oberfläche von Tumorzellen. Dort blockiert er Rezeptormoleküle (genau: den menschlichen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 oder HER2), damit sie die Signalstoffe für Zellwachstum nicht mehr in das Innere der Zelle weiterleiten können. Auf diese Weise wird das Tumorwachstum gehemmt.
Molekularbiologen suchen derzeit z. B. nach weiteren Möglichkeiten, in die fehlerhafte Signalübertragung bei Krebszellen einzugreifen und z. B. den Mechanismus zu blockieren, der das Wachstum und die Zellteilung fördert.
Für die gesunden Zellen müssen diese Moleküle natürlich tolerierbar sein. Diese "smart drugs", die intelligenten Pillen, sollen also nur tumorspezifisch wirken. Sie sollen ihr Ziel - die Krebszelle - finden, ohne ihre Umgebung - die gesunden Zellen - zu zerstören.
Insgesamt stehen heutzutage weniger die Kanzerogene in der wissenschaftlichen Blickrichtung, sondern die genetische Veranlagungen bzw. Therapien.