RATGEBER - Lungenkrebs
Neues in der Chemotherapie
Zur Chemotherapie kann man heutzutage zwei neue Wirkstoffe hervorheben. Wie ganz aktuell auf einem Krebskongress in den USA vorgestellt wurde, überleben Patienten länger, wenn sie als Erstbehandlung das Zytostatikum mit dem Wirkstoff Docetaxel bekommen. Auch wird die Behandlung gut vertragen und es treten wenig Nebenwirkungen auf.
Weiterhin gibt es den Wirkstoff Erlotinib. Er wird ebenfalls beim nichtkleinzelligen Lungenkrebs eingesetzt, wenn der nicht oder nicht mehr auf die Chemotherapie anspricht. In dem Fall ist dieser Wirkstoff dazu in der Lage, die Weiterleitung von Wachstumssignalen in den Krebszellen zu bremsen. Wachstumsfaktoren spielen eine wichtige Rolle bei dem schnellen Wachstum von bösartigen Geschwulsten. Bei einem Teil der Patienten konnte die Erkrankung damit zum Stillstand gebracht werden und die Beschwerden verbesserten sich.
Weitere Wirkstoffe sind schließlich zugelassen, um den kleinzelligen Lungenkrebs zu behandeln. Leider werden diese Patienten meist erst spät behandelt, da die Erkrankung anfangs oft symptomlos verläuft. Das heißt auch: der Tumor hat sich oft schon über eine Hälfte des Brustkorbs hinaus ausgebreitet, und oft auch schon Tochtergeschwülste gebildet.
Eine vollständige operative Entfernung ist hier selten möglich. Umso wichtiger ist die Chemotherapie. Die Krebsgeschwulste lassen sich damit rasch verkleinern, verschwinden häufig zunächst ganz. Allerdings ist die Heilung leider selten dauerhaft.
Trotzdem sind die Zytostatika heutzutage ein Segen für die Patienten, auch wenn sie oft nur den Tod hinauszögern. Rudi Carrell, der am 07.07.06 an Lungenkrebs gestorben ist, hat dies in seiner Fernsehverabschiedung zur Sprache gebracht. Dank der Pharmazeutika würde er nun ein angenehmes Leben führen, ohne sie wäre er jetzt nicht mehr hier, meinte er in seinen letzten Worten, die Millionen von Zuschauern zu Tränen rührte.