Schaffen Sie verlässliche Tagespläne mit festen Zeiten für das Aufstehen, Frühstück, Waschen, Schule, Hausaufgaben, Spielen und zu Bett gehen.
Geben Sie viel Zuwendung und Lob, um das gestörte Selbstvertrauen der Kinder wieder zu stärken. Versuchen Sie jeden Tag das Kind mindestens fünfmal zu loben, auch für kleinste Fortschritte. Dieses Lob muss aber ehrlich gemeint sein, denn mit falschem Lob erreichen Sie das Gegenteil. Die Kinder spüren es sofort.
Fördern Sie neben Lesen, Schreiben und Rechnen gezielt auch andere Fähigkeiten Ihres Kindes (Hobby, Sport, Kunst).
Auch wenn Sie viel loben, wird Ihr Kind – wie jedes andere Kind auch – immer wieder ein unakzeptables Verhalten zeigen. Es ist wichtig, dies zu erklären und sofort Konsequenzen zu ergreifen. Machen Sie deutlich, dass unakzeptables Verhalten zu „Auszeiten“ führt. Suchen Sie sich einen möglichst langweiligen Platz in der Wohnung oder im Haus ohne die geringste Ablenkung. Das Kinderzimmer ist hierfür ungeeignet, da dort zuviel Beschäftigung möglich ist. Fünf Minuten reichen meist, ansonsten gibt's Verlängerung. Da die Kinder kein Zeitgefühl haben und eine reizarme Umgebung schwer bei ADHS zu ertragen ist, handelt es sich um ein wirksames Disziplinierungsinstrument.
Seien Sie konsequent und penetrant. Sie werden das Verhalten Ihres Kindes nicht über Nacht ändern. Dauerhaftigkeit bringt Erfolg.
ADHS-Kinder brauchen wenig Schlaf. Wenn Sie die Kinder zu Bett bringen und sie mehrfach wieder aufstehen, dann sollten Sie sie nicht ermahnen. Es ist erfolgversprechender, wenn Sie eine Geschichte vorlesen, Bücher anschauen lassen, ein Brettspiel spielen oder eine Kinderkassette einlegen. Es ist wichtig, ein Ritual zu einzuführen, das sich jeden Tag wiederholt und das beruhigend einwirkt.
Schließen Sie Kostbarkeiten im Haus (Vasen, elektronische Geräte etc.) sicher weg, denn Unfälle und Ungeschicklichkeiten sind bei ADHS an der Tagesordnung. Wenn trotzdem etwas passiert nicht überreagieren!
Machen Sie das ADHS-Kind nicht zum Sündenbock in der Familie.
Tolerieren Sie einen gewissen Level an Unordnung. Aufräumen oder Reinigen des Kinderzimmers nur mit Einverständnis und Hilfe des Kindes.
Computerspiele können eine ausgezeichnete Möglichkeit sein, die Konzentrationsfähigkeit zu fördern. Aggressive Kampfspiele sollten aber gemieden werden. Am besten, Sie wählen die Spiele gemeinsam aus und spielen auch mal zusammen.
Widmen Sie dem Kind gezielt Aufmerksamkeit. Unternehmen Sie etwas, sei es einen Fernsehfilm gemeinsam anschauen, ein Treffen von Spielkameraden oder auch nur ein Spaziergang unternehmen.
Sorgen Sie für ausreichende Bewegungsmöglichkeiten in der Freizeit.
Vergessen Sie nicht den Rest der Familie, weil es sonst sein kann, das Geschwister andere emotionale Probleme aus Eifersucht entwickeln, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Suchen Sie sich eine ADHS-Selbsthilfegruppe. Es erleichtert ungemein mit anderen über die täglichen Schlachten und Probleme zu sprechen. Ältere Gruppenmitglieder können oft wertvolle Tipps geben, die Ihren Kindern helfen.
Suchen Sie sich „Tankstellen“, um Ihre persönlichen Energien wieder aufzufrischen. Es nützt weder den Kindern noch dem Rest der Familie, wenn man „ausbrennt“. Versuchen Sie daher Verwandte und Freunde mit in die Betreuung einzubeziehen, sodass Freiräume für Sie entstehen.
Wenn Sie Übungen mit Ihrem Kind durchführen beginnen und enden Sie stets mit einem kleinen Erfolgserlebnis, etwas von dem Sie sicher sind, dass Ihr Kind es beherrscht.
Ertragen Sie geduldig die Langsamkeit, mit der z.B. Hausaufgaben bewältigt werden.
Schalten Sie Störfaktoren ab, sodass sich Ihr Kind auf eine Aufgabe konzentrieren kann (ohne Fernsehen, Radio etc.) Eine weitere gute Idee ist, eine Regel einzuführen, den Schreibtisch vor und nach der Arbeit völlig leer zu räumen und zu reinigen.
Beschränken Sie die Zeit für Hausaufgaben. Niemand kann besser beurteilen wie Sie selbst, wie lange die Aufmerksamkeitsspanne bei Ihrem Kind anhält. Wenn nach 15 Minuten nichts mehr geht, macht es keinen Sinn, weiter fortzufahren, denn für das Kind werden die Hausaufgaben damit zur Qual und die Freude am Lernen schwindet.
Wenn das Kind von der Schule nach Hause kommt, sorgen Sie für eine gewisse Routine. Legen Sie den Schulranzen auf den Kinderschreibtisch und vermeiden Sie aufregende Spiele oder Herumtollen vor den Hausarbeiten, weil die Aufmerksamkeit dadurch geschwächt wird.
Setzen Sie das Kind in der Klasse möglichst weit nach vorne, so weit fernab von möglichen Ablenkungen wie möglich.
Entfernen Sie in der Schule alle unnötigen Gegenstände vom Tisch, die ablenken könnten.
Sprechen Sie mit den Lehrern, so dass Ihr Kind möglichst neben Mitschülern sitzt, die ein gutes Rollenvorbild bieten.
Sprechen Sie mit den Lehrern, inwieweit kleine Bewegungseinheiten zwischen den einzelnen Lektionen, möglich sind, um den Bewegungsdrang abzuleiten. Eine gute Möglichkeit besteht darin, dafür zu sorgen, dass Ihr Kind Aufgaben in der Klasse übernimmt, die erlauben, das es Kind sich auch während des Unterrichts bewegt. Das signalisiert dem Kind gebraucht zu werden und hilft dabei den Bewegungsdrang abzubauen.
Strukturieren Sie Aufgaben in Einzelschritte, die das Kind besser bewältigen kann und die seiner Aufmerksamkeitsspanne angepasst sind.
Weisen Sie das Kind vor einer wichtigen Aussage darauf hin, dass nun eine wichtige Anweisung folgt und es genau zuhören möchte.
Geben Sie immer nur eine Anweisung allein. Halten Sie sie klar und unmissverständlich.
Arbeiten Sie in den Schulbüchern mit Farben und versuchen Sie so viele Sinnessysteme wie möglich zum Lernen mit einzusetzen.
Nutzen Sie Lernhilfen wie Computer, Rekorder, Rechner, soweit zulässig.
Hilfreich ist es auch, wenn Sie mit den Lehrern darüber sprechen, Gruppenarbeiten zu zweit zu machen. Das entlastet den Lehrer und sorgt dafür, dass Ihr Kind Rückmeldung und Hilfe vom Partner erhält.
Sie unterstützen Senioren und hilfsbedürftige Menschen im Alltag, bieten emotionale Nähe und tragen entscheidend zur Gesundheitsförderung bei – sowohl in präventiver Hinsicht als auch bei bestehenden Krankheiten.