RATGEBER - Depressionen
Der Körper als Schlüssel zum Glück
Unser Körper ist ein ganz zentraler Glücksspender. Das Glücksempfinden wird durch die Ausschüttung des körpereigenen Glückshormons „Endorphin“ ausgelöst.
Darüber hinaus beeinflusst Körperkontakt zum Beispiel die kindliche Entwicklung. Bei Frühgeburten entdeckten Forscher folgenden Zusammenhang: Wurde mit den Kleinen täglich ausgiebig geschmust, dann waren sie als Siebenjährige intelligenter als nicht gestreichelte Frühchen. Außerdem wirken Streicheleinheiten beruhigend: Babys, die in Tragetüchern hautnah bei der Mutter oder dem Vater getragen werden, haben einen langsameren Puls und schlafen besser.
Körperliche Reaktionen und Glücksempfinden sind also eng miteinander verknüpft. Nutzen Sie diese Erkenntnis für sich, indem Sie beispielsweise so oft wie möglich lächeln, besonders dann, wenn Sie sich innerlich verkrampft und unwohl fühlen. Die durch das Lächeln ausgelösten Muskelreaktionen werden dem Gehirn gemeldet. Daraufhin steigt die Bereitschaft für eine fröhliche und entspannte Stimmung.
Auch Berührungen und Sport können glücklich machen: Die Haut ist nicht nur unser größtes Organ, sondern mit rund 3000 Sinneszellen auch unser empfindlichstes.
Werden wir gestreichelt, so setzen die Druckrezeptoren der Unterhaut das körpereigene Glückshormon Endorphin und das so genannte Liebeshormon Oxytocin frei. Beide sorgen dafür, dass der Blutdruck und die Schmerzempfindlichkeit abnehmen und die Stresshormone im Körper abgebaut werden.
Bei körperlicher Aktivität kommt es zu einer Wechselwirkung zwischen dem Muskelstoffwechsel und dem Limbischen System. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge ist dieser Teil des Gehirns für unsere Gefühle zuständig. Nur die Hälfte der Nervenfasern sind für die Muskelbewegung zuständig. Der Rest meldet dem Gehirn, was in der entsprechenden Körperregion gerade passiert.
