RATGEBER - Depressionen
Wenn Kinder, Eltern oder der eigene Partner depressiv werden
Wenn der eine Partner plötzlich depressiv wird, ist es für den anderen oft doppelt schwer.
Zum einen bekommt er von der geliebten Person kaum noch Zuneigung und Interesse signalisiert und zum anderen ist die Depression des Partners meist mit einer deutlichen Mehrbelastung verbunden: Ob Haushalt oder die Betreuung der Kinder – eine Arbeitskraft fällt zumindest zeitweise völlig aus. Hinzu kommen natürlich die Sorgen, die man sich um den niedergeschlagenen und leidenden Partner macht.
Noch hilfloser und schuldiger fühlen sich Eltern, deren Töchter oder Söhne eine depressive Störung entwickeln. Ärzte und Psychologen waren lange Zeit davon überzeugt, dass Kinder nicht depressiv werden können. Inzwischen steht jedoch fest: Wenn der Sprössling ständig weint, sich nichts zutraut und vielleicht sogar nicht mehr leben will, dann steckt unter Umständen eine depressive Störung dahinter.
Kleinkinder leiden im Gegensatz zu älteren Kindern und Jugendlichen nur selten unter Depressionen. Dann aber gilt die Faustregel: Je jünger das Kind ist, desto schwerer verläuft die Depression und desto wahrscheinlicher sind späterer Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie Schulversagen und sogar Selbstmord.
Wird die Depression frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt, sind die Chancen dafür, dass das Kind im weiteren Lebensverlauf depressionsfrei bleibt, jedoch sehr gut.
Aller Aufklärung zum Trotz bleiben auch die Depressionen älterer Menschen oft unerkannt und somit auch unbehandelt. Eindeutige Signale sind massive Schlafstörungen, mangelnder Appetit und Hoffnungslosigkeit. Sie werden aber oft als Teil des normalen Alterungsprozesses betrachtet und schicksalsergeben hingenommen, sowohl von den Betroffenen selbst als auch von ihrem Umfeld.
Alarmierend hoch ist die Suizidrate alleinstehender älterer Männer. Dabei bestehen gerade für ältere Menschen gute Erfolgsaussichten bei der Anwendung verschiedener psychotherapeutischer Verfahren, denn sie erzielen hier im Durchschnitt sogar schnellere Fortschritte als jüngere Patienten.
