RATGEBER - Depressionen
Ursachen und Auslöser einer Depression
Wie genau und warum eine Depression entsteht, ist trotz gewaltiger Fortschritte in der Depressionsforschung immer noch ein Rätsel.
Organisch manifestiert sich eine Depression als Stoffwechselstörung im Gehirn. Ausgelöst wird diese Stoffwechselstörung meist durch mehrere Faktoren. Sowohl körperliche (physische) als auch seelische (psychische) Vorgänge können eine Rolle spielen.
Oft verstärken sich diese beiden Bereiche gegenseitig: Wenn sich jemand über einen längeren Zeitraum körperlich unwohl fühlt, wirkt sich das auch auf seine Stimmung aus.
Er zieht sich von Familie und Freunden zurück und konzentriert sich stärker auf sein Unwohlsein. Dadurch nimmt er seine Beschwerden stärker wahr und fühlt sich noch unwohler und niedergeschlagener.
Umgekehrt kann eine lang anhaltende Depression zu körperlichen Beschwerden führen. Wie genau das funktioniert, ist allerdings noch unklar.
In der Forschung werden hier zwei unterschiedliche Möglichkeiten diskutiert:
Zum einen könnte die depressive Störung dazu führen, dass sich der Betroffene anders verhält. Beispielsweise können veränderte Bewegungsabläufe zu körperlichen Beeinträchtigung, etwa zu muskulären Verspannungen, führen.
Zum anderen könnte der veränderte Stoffwechselhaushalt, der ein Hauptmerkmal der Depression ist, gleichzeitig auch den Körper beeinträchtigen.
Allerdings ist unklar, ob sich erst der Stoffwechsel verändert, und der Betroffene daraufhin depressiv wird, oder ob der Betroffene erst depressiv wird, und sich daraufhin der Stoffwechselhaushalt verändert.
Trotz intensiver Forschung sind die genauen Zusammenhänge hier noch nicht aufgedeckt.
Mit den Wechselwirkungen zwischen Körper und Seele beschäftigt sich die „Psychoneuroimmunologie“, ein relativ neuer Zweig in der Medizin.