RATGEBER - Epilepsie
Diagnose
Aber nicht jeder Anfall muss therapiert werden. Bei sogenannten Gelegenheitsanfällen ohne organische Ursache, kann es sein, dass sie nur ein oder zweimal im Leben auftreten. Diese werden nicht behandelt. Ansonsten aber gilt, dass sich eine Epilepsie unbehandelt verschlimmern kann. Therapiert wird sie in der Regel durch Medikamente. Hier gibt es Mittel gegen Anfälle (Antikonvulsiva) und Mittel gegen Epilepsie (Antiepileptika). Damit, auch in Kombination, gelingt es etwa 75 Prozent der Epileptiker anfallsfrei zu bekommen.
Eine alternative Methode, die sich mittlerweile gut bewährt hat, ist die ketogene Diät. Der Körper selbst ist nämlich dazu fähig, unter bestimmten Umständen ein potentes Heilmittel zu produzieren. Sobald körpereigenes Keton ins Gehirn eindringt, ist es schlagartig vorbei mit den Anfällen.
Keton entsteht, wenn – wie bei einer Fastenkur – das eigene Fett abgebaut wird. Die ketogene Diät ist dazu imstande, die Körpervorgänge beim Hungern nachzumachen. Es werden bestimmte Fette verzehrt, bei dessen Abbau auch Ketonkörper entstehen. Sie darf nur unter Aufsicht erfolgen.
Auch operativ kann etwas gemacht werden, etwa mit dem Hirnschrittmacher. Es ist ein unter die Haut der Brustmuskulatur eingepflanzter winziger elektronischer Impulsgeber. Unter der Haut sind Elektroden bis zum Epilepsiezentrum im Gehirn gelegt. Sie stimulieren gezielt fehlregulierte Hirnregionen. In Zukunft gibt es Hirnschrittmacher, die nur noch bei Bedarf „feuern“.