RATGEBER - Hirnleistungsstörungen
Was ist bei Demenz zu tun?
Die Demenz-Therapie steht auf zwei Säulen, der medikamentösen Behandlung und der psychosozialen Betreuung.
Psychosoziale Betreuung
Die Güte der familiären Betreuung, die die Lebensqualität von Kranken und Angehörigen gleichermaßen betrifft, wird von der Bereitschaft zur möglichst frühen Auseinandersetzung mit der Krankheit bestimmt. Kurse und Selbsthilfegruppen können dabei unterstützen.
Hilfreich bei Demenz-Kranken sind:
Feste Gewohnheiten einrichten, Tagesablauf überschaubar strukturieren, Sorgen und Ängste ernst nehmen, die Dominanz der Gefühle über den Verstand anerkennen, Ablenkung statt Diskussion problematischen Verhaltens, loben statt kritisieren, sanft aktivieren, Berührungen, Nähe, Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
Zudem ist Beschäftigungstherapie oder die Förderung der kreativen Eigenschaften des Kranken, zum Beispiel durch Musik, Malen oder Tanz hilfreich.
Vermeiden sollten die Pflegepersonen:
Rechthaberei, Herumkommandieren, übertriebene Hilfe geben, wenig Anforderungen ans Gedächtnis stellen, im Beisein des Kranken über ihn sprechen.
Medikamentöse Behandlung
Eine interessante Entwicklung auf dem Gebiet der Antidementiva ist der Wirkstoff Galantamin. Er verdankt seinen Namen dem kleinen Schneeglöckchen (Galanthus nivalis).
Man hat erkannt, dass man mit dem in dieser Blume vorhandenen Galantamin die geistige Leistungsfähigkeit von Alzheimer-Patienten in doppelter Weise erhalten oder sogar verbessern kann. Genau wie andere Antidementiva erhöht es die Menge des Botenstoffes Acetylcholin im Gehirn.
Es wird vermutet, dass das Absterben der Nervenzellen, ausgelöst durch die Plaque-Ablagerung an den Nerven, durch Galantamin vermindert werden kann.
Der Demenz-Kranke wird durch die Behandlung in die Lage versetzt, alltägliche Verrichtungen selbst zu organisieren.
Ergebnis von umfangreichen Forschungen nach verträglichen Behandlungsmöglichkeiten gegen Demenz sind die neuen "atypischen" Neuroleptika.
Dabei wurde beispielsweise der Wirkstoff Risperidon gegen Verhaltensstörungen wie Unruhe, Aggressivität, Misstrauen, Wahn und Halluzinationen erfolgreich eingesetzt.
Aufgrund ihrer günstigen Eigenschaften eignen sich die atypischen Neuroleptika hervorragend für eine kombinierte Therapie mit modernen Antidementiva, so dass die quälenden Symptome der Demenzkrankheit von zwei Seiten bekämpft werden.
Einige Forscher setzen auf Cholesterin senkende Mittel und Vitamin E.
