RATGEBER - Muskelschwund
Diagnose
Die ersten Anzeichen von ALS sind häufig unkontrollierte Muskelzuckungen und Muskelkrämpfe am ganzen Körper. Dies kann allerdings u. a. auch von einer Schilddrüsenüberfunktion oder von Bandscheibenschäden herkommen. Bei der ALS folgen oft langsam fortschreitende Lähmungen an Händen, Fingern, Armen und Beinen. Die schiefe Kopfhaltung, mit der man Stephan Hawking kennt, ist auch auf den Muskelschwund zurückzuführen. Die eigenen Muskeln sind zu schwach geworden, um den Kopf noch zu halten. Schmerzen treten meist erst bei einem deutlichen Muskelschwund auf, weil dadurch das Skelett stark belastet wird.
Für die genaue Diagnose sollten Sie in eine Spezialambulanz gehen. Dort benutzt der Nervenarzt eine Elektromyographie (EMG). Hier kann er krankhafte spontane Aktivitäten von Muskelzellen erkennen. Typisch ist auch, dass die Nervenleitgeschwindigkeit zu den Muskelzellen verringert ist. Mit einer Probeentnahme aus einem Muskel kann der Arzt den Schwund von Muskelfasern erkennen. Und mit Aufnahmen vom Gehirn kann er einen Schwund von Neuronen an der Gehirnrinde feststellen, dort wo die oberen a-Motoneuronen liegen.