RATGEBER - Querschnittslähmung
Auswirkungen einer Rückenmarksschädigung
Wichtig: Je höher die Muskeln im Körper liegen, desto höher ist die Austrittsstelle aus dem Rückenmark. Deshalb sind bei einem Bruch des 2. Halswirbels wie bei Christopher Reeve auch die Arme gelähmt. Anders bei unserem Innenminister Schäuble, der ja bekannterweise lebensgefährlich angeschossen wurde: Er ist vom dritten Brustwirbel an abwärts gelähmt, kann aber zum Glück die Arme noch bewegen.
Die hohe Querschnittslähmung, bei der Arme und Beine (=4 Extremitäten) betroffen sind, bezeichnet man als Tetraplegie.
< BR> Der Name kommt von der griechische Vorsilbe „tetra“ für vier. Die tiefe Querschnittslähmung wird auch Paraplegie genannt, nach der griechischen Vorsilbe „para“ für gleichzeitig. Hier sind also gleichzeitig beide Beine betroffen. Dass hingegen nur die Arme, jedoch nicht die Beine betroffen sind, ist sehr ungewöhnlich.
Die Lähmung von Skelettmuskeln ist allerdings noch nicht alles, womit man bei einer Querschnittslähmung rechnen muss. Denn es können auch die sensiblen Nerven geschädigt sein, welche u. a. für die Empfindlichkeit der Haut zuständig sind, weshalb die gelähmten Bereiche meist auch taub sind.
Weiterhin sind oft auch Organmuskeln betroffen. So die Zwerchfellmuskulatur, weshalb es bei einer hohen Querschnittslähmung oft zu Atembeschwerden kommt. Auch werden die Muskeln von Blase und Mastdarm vom Rückenmark im Kreuzbeinbereich versorgt und deshalb bei einem Querschnitt dort funktionslos, weshalb Stuhlgang und Wasserlassen meist nicht mehr ohne Hilfen funktionieren.
Die Versorgung der übrigen Organe ist zum Glück reibungslos gewährleistet, weil sie über das Vegetative Nervensystem geschieht (Vagus und Sympathikus). Dieses Nervensystem stammt aus den Hirnnerven und bleibt von einer Verletzung des Rückenmarks unberührt.