RATGEBER - Schlafstörungen
Die schlaflose Nacht
Die Schlafforschung zeigt:
Wir schlafen zwar ausreichend lang, aber nicht ausreichend gut.
Theoretisch reichen fünf Stunden Schlaf, damit wir am nächsten Morgen fit und erholt sind.
Denn so lange dauert die wohl wichtigste Phase der Nacht, die kurz nach dem Einschlafen beginnt und in der wir mehrmals in einen sehr tiefen Schlaf fallen.
Diese Tiefschlafphase dient der Erholung und Regeneration. Den danach folgenden leichteren Schlaf, den REM- oder Traumschlaf, nutzt der Mensch, um sich psychisch zu stärken.
In dieser Zeit ist das Gehirn teilweise sogar aktiver als während des normalen wachen Lebens.
Es versucht vielleicht während eines lebhaften Traumes, neue Variationen des Handelns und Denkens zu entdecken. Dies vermutet der bekannte Schlafforscher Professor Eckhart Rüther, Direktor der Psychiatrischen Klinik und Poliklinik der Georg-August Universität Göttingen.
Wenn man von Schlafstörungen spricht, dann versteht man meist darunter gestörte Tiefschlafphasen. Dies kann nach internationaler Klassifikation mehr als 80 verschiedene Ursachen und Ausprägungen haben (siehe "Verschiedene Schlafstörungen").
Der häufigste Grund, weshalb wir nicht richtig in den tiefen Schlaf wechseln können, ist die "psychophysiologische Schlaflosigkeit". Häufig wird sie auch als "konditionierte Schlaflosigkeit" bezeichnet.
Ursprünglich ist sie als Reaktion auf eine akute oder länger andauernde Belastung entstanden. Die Belastung geht oft mit unzureichenden Möglichkeiten einher, Stress und Probleme zu lösen.
Wenn eine Schlafstörung trotz überstandener Stressphase andauert, hat sich die Schlafstörung verselbständigt. D. h. der Körper hat gelernt, nachts wach zu liegen, auch wenn es keine Probleme mehr zu wälzen gibt.