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RATGEBER - Schlaganfall

Krankengymnastik

Das aus dem Griechischen kommende Wort Gymnastik bedeutet nichts anderes als Bewegungsübung. Die Krankengymnastik ist also eine Bewegungsübung für Kranke, um diese wieder zu mobilisieren.
Ähnliches vollbringt die Physiotherapie.

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Bewegungsübungen stehen bei Schlaganfall-Patienten schon unmittelbar nach dem schweren Ereignis auf der Tagesordnung, unabhängig davon, ob etwa nur ein Arm leicht beeinträchtig ist oder eine halbseitige Lähmung vorliegt.
Training der Muskulatur und der Beweglichkeit der Gelenke sowie das Gleichgewicht halten stehen an erster Stelle.

Zu Beginn der Krankengymnastik wird, in Zusammenarbeit mit der Krankenschwester erlernt, wie ein Betroffener richtig liegt, um Muskelspannungen zu verringern und ein Durchliegen zu verhindern. Alle wichtigen Dinge wie Nachttisch oder Fernbedienung sollten auf der geschädigten Seite des Patienten liegen, um diese frühzeitig zu trainieren.

Der nächste Schritt ist das selbständige Umlagern und dann das Aufsetzen auf dem Bettrand. Das erfordert schon eine Menge Übung.

Es folgt das Erlernen des kontrollierten Sitzens auf dem Bettrand. Das ist dort besonders schwer, weil die Sitzfläche sehr unsicher ist. Darum ist ein Stuhl oder ein Hocker für das kontrollierte Sitzen besser geeignet. Dabei muss ein Stuhl die richtige Höhe haben.
Richtig ist eine aufrechte Körperhaltung, bei der die Hüftgelenke im rechten Winkel gebeugt sind, die Oberschenkel waagerecht aufgestellt sind und die Knie ebenfalls im rechten Winkel gebeugt sind. Die Füße müssen beide fest nebeneinander auf dem Boden aufgesetzt sein.

Der Betroffene hat Angst, auf seine betroffene Seite zu fallen, weil er da hilflos ist. Darum verlagert er das Körpergewicht auf die gesunde Seite. Das ist aber für die Wiedererlangung der Körperhaltung und des Gleichgewichtes nicht sinnvoll. Es wird zuerst die korrekte Haltung im Sitzen mit Hilfe des Krankengymnasten erlernt und geübt.

Auch das wechselseitige Übereinanderschlagen der Beine ist Bestandteil dieser Übung, ebenso wie das wechselseitige Vorwärtsbewegen des Beckens. Hierdurch soll das Gefühl für das Gleichgewicht gefördert werden.
In den nächsten Schritten lernen Betroffene das Aufstehen, Stehen und Gehen.

Es gibt verschiedene krankengymnastische Schulen wie Bobath, Vojta oder Brunnstrom, die verschiedene Schwerpunkte setzen. Die Krankengymnastik nach einem Schlaganfall macht sich verschiedene Methoden zu Nutze. Sie umfasst auch die Elektrotherapie. Strom animiert in Kombination mit gymnastischen Übungen die gelähmten Muskelgruppen dazu sich zu bewegen.

In den gelähmten Bereichen können Tage und Wochen nach einem Schlaganfall Muskelverkrampfungen auftreten.
Zunächst stellt sich nach einem Schlaganfall eine schlaffe Lähmung ein. Darauf folgt aber eine Zunahme der Spannung im Muskel, die man als Spastik bezeichnet. Diese Spannungszunahme führt dazu, dass der Muskel einer Bewegung Widerstand entgegen setzt.
Meistens ist die Spastik im Liegen kurzfristig geringer, steigt dann aber wieder an. Bei richtig und regelmäßig durchgeführten Bewegungen verringert sich die Spastik aber auf Dauer.

Die Krankengymnastik setzt gezielte Dehnübungen gegen die Spastik ein. Spezielle Schienen unterstützen diese Dehnung. Auch Wärme und Kälteanwendungen können die Spannung in der Muskulatur lösen helfen.

Bestimmte Medikamente und die Injektion von Botulinumtoxin, einem Nervengift, wirken ebenfalls gegen die Spastik.
Auch gegen Gleichgewichts- und Gefühlsstörungen helfen gymnastische Übungen.

Die Übungen führen die Patienten immer wieder an ihre Leistungsgrenzen.
Das schildert auch der Schlaganfall-Patient Benjamin Franz auf seiner Website www.benjamin-franz.de. „Standardübungen reichen nicht mehr aus und es wird improvisiert. Ein Beispiel: In der Sporthalle werden Matten ausgelegt. Meine Aufgabe besteht darin, so schnell wie möglich eine Serie von Rollen (Purzelbäumen) vorwärts und rückwärts wieder in den Stand zu absolvieren. Das fordert höchste Koordination des gesamten Bewegungsapparat, was dann später an den nass geschwitzten Sportklamotten deutlich zu sehen ist.“


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