RATGEBER - Schlaganfall
Jede Minute zählt
Unmittelbar nach dem Beginn der Symptome fangen die betroffenen Hirnzellen an abzusterben. Je länger man also bis zu einer effektiven Behandlung wartet, desto mehr Zellen gehen zugrunde. Am wichtigsten sind daher die ersten Stunden nach dem Schlaganfall. Hier zählt buchstäblich jede Minute.
„Ich verschenkte viel, viel Zeit“, berichtet Dieter Zimmer, „bis ich mich aufraffte, mit den verbliebenen Fähigkeiten Hilfe herbei zu telefonieren. Ein wenig länger, und ich hätte meine relativ rasche Genesung, wenn nicht sogar mein Leben aufs Spiel gesetzt. Einfach aus Unkenntnis.“
Das menschliche Gehirn mit seinen Milliarden miteinander verbundenen Nervenzellen ist Sitz des „Bewusstseins“ und gleichzeitig oberste Steuerzentrale für alle Körperfunktionen und Sinneswahrnehmungen.
Wie der zentrale Prozessor eines Computers steht dabei das Gehirn in ständigem Informationsaustausch mit den einzelnen ausführenden Organen.
Man weiß heute, dass unterschiedlichen Regionen auf der Hirnrinde unterschiedliche Kontrollfunktionen zukommen, wobei jeder Körperregion und Organfunktion ein bestimmtes übergeordnetes Hirnarealzugeordnet werden kann.
Ein bestimmter Bereich steuert beispielsweise alles, was mit Sprache und Reden zu tun hat.
Ein anderer zeigt sich für das Erinnerungsvermögen oder das Atmen verantwortlich. Oder er steuert die Bewegungen.
Kein Wunder, dass sich Störungen im Gehirn unmittelbar auf andere Körperregionen auswirken. Das für Laien klassische Bild des Schlaganfalls geht mit einer plötzlich einsetzenden Lähmung auf einer Körperseite einher. Es wurde also der Bereich im Gehirn geschädigt, der die Motorik in einer Körperhälfte steuert.
Trifft es andere Hirnbereiche, treten auch andere Symptome auf. Hierzu zählen Doppeltsehen, Sehverlust, Drehschwindel, Gangunsicherheit, Sprechstörungen, Gefühlsstörungen einer Körperseite aber auch Bewusstseinstrübungen können Ausdruck eines Schlaganfalls sein.
