RATGEBER - Schlaganfall
Der letzte Schuss vor den Bug
Oft kündigt sich ein Schlaganfall schon durch Warnzeichen an. Ein solches Warnsignal nennen Ärzte eine transitorisch ischämische Attacke, kurz TIA. Dies ist eine flüchtige Durchblutungsstörung des Gehirns, deren Folge sich meist innerhalb von Minuten, allenfalls einigen Stunden zurückbildet.
Die TIA kann Stunden, Tage oder Wochen, manchmal sogar Monate dem eigentlichen Schlaganfall vorausgehen. Die Symptome verlaufen in beiden Fällen ähnlich.
Die TIA entsteht, wenn ein Blutpfropf kurzfristig eine Arterie verstopft und dadurch ein Teil des Gehirns nicht die nötige Blutzufuhr erhält.
Die allgemeinen Symptome gleichen dem eines echten Schlaganfalls. Der einzige Unterschied: die Symptome treten nur vorübergehend auf, da sich bei einer TIA das Gefäß schnell wieder öffnet.
Da sie keine bleibenden Schäden verursacht, unterschätzen die Betroffenen vielfach ihre Bedeutung. Immerhin aber geht jedem dritten Schlaganfall eine TIA voraus.
Tatsache ist, dass Menschen, die eine TIA erlitten haben, zehnmal häufiger von einem Schlaganfall betroffen werden als Menschen gleichen Alters und Geschlechts, die derartige Attacken nicht erlitten haben. Der sofortige Beginn einer Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten wie z. B. Acetylsalicylsäure (ASS) kann das Schlaganfallrisiko senken.
Studien zufolge kann zum Beispiel eine Operation, die Verengungen in der Halsschlagader beseitigt (Karotis-Thromb-Endarterektomie), das Risiko schwerer Schlaganfälle bei bestimmten Patientengruppen reduzieren, wenn sie innerhalb von zwei Wochen nach einer TIA erfolgt.
Diese Symptome können bei einer TIA auftreten
Betroffene sollten sofort ein Krankenhaus aufsuchen, wenn eines der folgenden typischen Warnzeichen auftritt:
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Plötzliche Schwäche oder Gefühlsstörungen einer Körperseite, besonders des Gesichts oder eines Arms.
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Ein plötzlicher Verlust der Sprechfähigkeit oder Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen.
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Eine plötzliche Sehstörung, vor allem, wenn sie nur auf einem Auge auftritt.
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Erstmalig und plötzlich auftretende sehr heftige Kopfschmerzen.
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Vorübergehende Doppelbilder.
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Plötzlich einsetzender Drehschwindel mit Gangunsicherheit.
Viele der genannten Warnzeichen können auch Symptome anderer Erkrankungen sein, etwa ein epileptischer Anfall oder eine Migräne. So ist zum Beispiel ein isolierter Schwindel oft nicht Ausdruck einerflüchtigen Durchblutungsstörung, sondern hat eine andere Ursache.
In jedem Fall sollte jedoch sofort ein Arzt aufgesucht werden, wenn die beschriebenen Symptome auftreten, damit weitere Untersuchungen und gegebenenfalls Vorbeugemaßnahmen eingeleitet werden können.
Die sofortige Benachrichtigung des Arztes ist schon deshalb notwendig, weil zu Beginn der Ausfallerscheinungen nicht absehbar ist, ob sie flüchtig sein werden, oder ob sich ein Schlaganfall mit bleibenden Symptomen entwickelt.
