RATGEBER - Schlaganfall
Hilfsmittel
Um Schlaganfall-Patienten den Alltag zu erleichtern, gibt es eine Vielzahl von Hilfsmitteln. Allerdings sollte man sich nicht zu sehr auf sie verlassen.
Oberstes Ziel bleibt, möglichst ohne ihre Unterstützung zu leben. Viele Patienten benötigen diese Hilfsmittel auch nur für einen begrenzten Zeitraum.
Rollstuhl
Besonders immobile Patienten benötigen einen Rollstuhl. Sitzhöhe, -breite und -tiefe, sowie die Form der Fußstützen und der Rücken- und Armlehnen sollte sich den individuellen Bedürfnissen anpassen.
Benötigen Patienten dauerhaft einen Rollstuhl, profitieren sie von einem durchsichtigen Rollstuhltisch. Er schränkt das Blickfeld nicht ein.
Gehstock
Können Patienten schon etwas besser gehen, eignet sich ein so genannter Vierpunktstock. Er besteht aus Leichmetall und hat vier Füße. Beim Gehen sollte man auf den Rhythmus „gesundes Bein - Stock - krankes Bein“ achten.
So hilfreich eine Gehhilfe scheint: Wer sie benutzt, verlagert seinen Körperschwerpunkt auf die gesunde Seite.
Es entsteht ein unnatürliches Gangmuster, das das normale Gleichgewichtsgefühl unterdrückt. Deswegen sollten normale Gehstöcke erst zum Einsatz kommen, wenn sie nur noch als Balancehilfe dienen, um das Sicherheitsgefühl zu steigern.
Die Anpassung der Hilfsmittel sollten immer Fachleute vornehmen, in der Regel ein erfahrenes Team aus Arzt, Physiotherapeut und Orthopädiemechaniker.
Anti-Rutsch-Hilfen
Um Gegenstände, die auf dem Tisch liegen, an ihrem Ort zu halten, gibt es Anti-Rutsch-Unterlagen.
Sie halten auch das Telefon oder Schreibutensilien an ihrem Platz. Diese Unterlage gibt es ebenso wiespezielle Essbestecke, Kartoffelschäler oder Fixierbretter im Sanitätshandel, oft auch in Kaufhäusern oder Haushaltswarengeschäften.
Schreiben
Menschen, die gerne schreiben, mit Stiften oder Kugelschreibern aber Schwierigkeiten haben, sollten es mit der Schreibmaschine oder einen Computer probieren.
Lehrbücher für das einhändige Schreiben gibt es im Handel.
Bei Schwierigkeiten mit einem normalen Telefon bieten sich Geräte an, die ein Halten des Hörers unnötig machen, etwa solche mit einer Freisprechanlage.
Die dritte Hand
Auch Hobbys müssen nicht der Vergangenheit angehören.
Für passionierte Kartenspieler gibt es beispielsweise einfache Karten-Halter.
Knöpfe ade
Auch bei der Garderobe erleichtern einige Dinge den Alltag. Tragen Sie Kleidung und Schuhe, die sich einfach aus- und anziehen lassen.
Klettverschlüsse eignen sich besonders gut. Reißverschlüsse lassen sich auch von einem Halbseitengelähmten problemlos schließen, wenn am unteren Ende eine Schlaufe angebracht wird.
Mit Hilfe der Schlaufe kann die kranke Hand den Reißverschluss festhalten, während ihn die gesunde Hand hochzieht.