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RATGEBER - Cannabis auf Rezept

Auf diese Arten können Sie Cannabis einnehmen

Es gibt ein Fertigprodukt, welches das synthetisch hergestellte Cannabinoid Dronabinol enthält.

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Dies ist seit 1985 unter dem Namen Marinol(r) in den USA zugelassen. Es handelt sich dabei um in Sesamöl gelöstes und in Kapseln verpacktes THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol), den Hauptwirkstoff der Cannabis-Pflanze.

Seit 1998 darf es auch in Deutschland vom Arzt verschrieben werden. Es muss allerdings importiert werden und ist sehr teuer.

Einfacher erhältlich und billiger ist eine in Deutschland hergestellte Substanz mit harzähnlicher Konsistenz, welches der Arzt als "Rezepturarzneimittel" verschreibt.

Dies bedeutet, dass der Apotheker die aus Cannabis isolierte Substanz, die zu 98 Prozent Delta-9-THC enthält, noch in Kapsel-, Lösungs- oder Inhalatform bringen muss.

Es darf ohne Zulassung durch die BfAM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) nach ärztlicher Verschreibung hergestellt werden.

Dieses THC - "Rezepturarzneimittel" kann also geschluckt oder inhaliert werden. Ebenso kann auch selbst angebautes Cannabis, was allerdings gesetzwidrig ist, geraucht (Joint) oder gegessen (Plätzchen) bzw. getrunken (in Tee aufgelöst) werden. Beide Darreichungsformen - oral oder inhalativ - haben Vor- und Nachteile.

Rauchen /Inhalieren Schlucken/oral (Kapseln oder Lösungen)

Einsetzen und Dauer der Wirkung
Wirkeintritt nach 5 bis 15 Minuten, Wirkdauer 1 bis 3 Stunden. Wirkeintritt nach 1/2 bis 2 Stunden, Wirkdauer 5 bis 10 Stunden oder länger.

Ins Blut aufgenommene THC-Menge
15 bis 25 Prozent aus dem verwendeten Harz, bei geübten Rauchern auch mehr. Mehr als 90 Prozent des THC werden aus dem Magen-Darm-Trakt aufgenommen, unabhängig von der Trägerform. Der Körper kann allerdings nur über 5 bis 10 Prozent verfügen, da das THC überwiegend gleich in der Leber abgebaut wird. Die Einnahme mit fetthaltigem Essen oder in Ölform bringt keine Verbesserung der "Bioverfügbarkeit", anders als man früher dachte.

Vorteile
Wegen des schnellen Wirkeintritts kann erforderliche Dosis gut bestimmt werden.
Rasche Wirkung ist hilfreich bei akuten Beschwerden, wie z. B. Migräneanfall.
Keine Schädigung der Atemwege.
Länger andauernde Wirkung bei geringer Dosis, daher weniger Gefahr von psychischen Nebeneffekte.

Nachteile
Irritation und Schädigung der Schleimhäute an den Atemwegen.
Cannabisrauch enthält giftige Inhaltsstoffe, so dass bei regelmäßigem Rauchen die gleichen Wirkungen auf die Lunge zu erwarten sind wie beim Tabakrauchen. Durch spezielle Pfeifen, bei welchen die Schadstoffe an den Wänden kondensieren, wird die eingeatmete Schadstoffmenge vermindert. *
Verzögertes Einsetzen der Wirkung, dadurch könnte man verleitet werden, eine zweite Dosis einzunehmen und eine Überdosierung zu riskieren.

Eventuell Schwindelgefühle bei Einnahme auf nüchternen Magen, daher Cannabispille nach dem Mittagessen oder nach dem Abendessen einnehmen.


* Um Schmerzpatienten nicht dem erhöhten Bronchitis- und Lungenkrebsrisiko auszusetzen, das mit dem Rauchen verbunden ist, wurden Inhalationsgeräte entwickelt, welche die Wirkstoffe mittels Heißluft lösen.

So kann man inhalieren, ohne zu rauchen. Dies ist besonders gut für Patienten, die durch die Einnahme großer Mengen von Arzneimitteln eine Abneigung gegen Tabletten entwickelt haben.


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