RATGEBER - Schmerzen
Das Aslan-Therapiekonzept
Schmerzen mit einem Konzept anzugehen, ist das Grundprinzip erfolgreicher Schmerztherapien. Damit hat sich bereits in den 50er Jahren die rumänische Ärztin Prof. Dr. Dr. Ana Aslan aus Bukarest beschäftigt.
Sie hatte die Substanz Procain - von dem deutschen Biochemiker Prof. Albert Einhorn 1905 als Betäubungsmittel entdeckt - gegen Gelenkschmerzen eingesetzt. Dabei beobachtete sie, dass die Patienten unter Procain vitaler, ihre Haut frischer und die Gedächtnisleistungen präziser wurden.
Nach mehr als 5000 wissenschaftlichen Arbeiten sind sich die Forscher heute darüber einig, dass der Schlüssel zum Geheimnis der Wirkung von Procain u. a. in seinem günstigen Einfluss auf die Zellmembran liegt, jenem dünnen Häutchen, das jede einzelne der Billionen Zellen des menschlichen Körpers umhüllt.
Beim Einsatz von Procain in der heutigen Schmerztherapie, den so genannten Aslan-Therapien, kommen verschiedene Wirkmechanismen zum Tragen: Die Substanz blockiert (vorübergehend) die Erregungsleitung in den Nerven, ist also ein Leitungsanalgetikum.
Darüber hinaus hemmt es die Bildung von C-reaktivem Protein, eine Substanz, die vor allem bei entzündlichen Schmerzen im Akutfall um das Hundert- bis Tausendfache ansteigt und die Symptome einer Entzündung provoziert.
Weiterhin hemmt Procain auch die Produktion des ebenfalls am entzündlichen Schmerz beteiligten Interleukin-6. Daher ist die Substanz vor allem bei entzündlichen und verschleißbedingten Gelenkerkrankungen (z. B. Arthritis und Arthrose) wirkungsvoll.
Mittlerweile weiß man zum einen mehr über die Substanz Procain und andererseits wurde die Aslan-Therapie ergänzt um die Gabe von Vitaminen und die Hyaluronsäure. Gerade die Vitamine C und E haben ebenso Radikalfängereigenschaften wie übrigens auch das Procain.
Freie Radikale werden dauernd in unserem Körper gebildet und greifen ihn dadurch an, dass sie als Schmerzstoffe unsere Nervenzellen erregen.
Diesen Prozess beobachtet man auch bei rheumatischen Erkrankungen.
Die erregten Nervenzellen nun leiten die Schmerzempfindung weiter über die Nervenbahnen. Werden die freien Radikale „weggefangen“, verschwindet der Schmerz und Entzündungen können abheilen.
Zur Schmerzbehandlung wird Procain in einer mehrwöchigen Therapie direkt in den Muskel und in hoher Dosierung verabreicht. Der körpereigene Gelenkpuffer Hyaluronsäure wird mit Erfolg bei Arthrosen in das betroffene Gelenk gespritzt.