RATGEBER - Schmerzen
Das Wichtigste über das Duo Schmerz & Psyche
Die Wissenschaft steht erst am Anfang, das komplizierte Wechselspiel zwischen Empfindung und Schmerz gänzlich zu durchschauen.
Klar ist, dass keineswegs nur körperliche Faktoren bei der Schmerzentstehung und -empfindung eine Rolle spielen, sondern dass Psyche, soziales Umfeld, Gesellschaft, Kultur und Persönlichkeit mindestens genauso wichtig sind.
Schmerzen schlagen auf die Stimmung, ebenso kann aber auch eine schlechte seelische Verfassung dazu führen, dass wir Schmerzen intensiver wahrnehmen. Die Lernpsychologie besagt sogar, dass man Schmerzverhalten lernt - und dass man es ebenso gut auch wieder verlernen kann.
Außerdem gibt es chronische Schmerzen, die gar keine körperliche Ursache haben, sondern rein psychisch bedingt sind.
Das Dilemma ist, dass sich bis heute eine veraltete Vorstellung in den Köpfen vieler Ärzte und Patienten festgebrannt hat, die diese vielfältigen Aspekte bei der Entstehung von Schmerzen völlig unbeachtet lässt.
Sie gehen von einer rein körperlichen Schmerzursache aus, und dementsprechend wird dann nur sehr einseitig behandelt.
Wenn der komplexe wechselseitige Einfluss psychischer und sozialer Faktoren beim Schmerz mehr Beachtung fände, die körperliche Behandlung also zum Beispiel durch den rechtzeitigen Einsatz einer Psychotherapie ergänzt würde, könnte vielen Schmerzpatienten effektiver geholfen und oftmals eine Chronifizierung der Schmerzen vermieden werden.
