RATGEBER - Weichteil-Rheuma
Auch schlimm für die Seele
Patienten mit Fibromyalgie ernten normalerweise wenig Verständnis. Zwar leiden sie unter schlimmen andauernden Schmerzen, aber dennoch werden sie von den Mitmenschen oft als Simulanten angesehen, weil die Krankheit weder richtig nachgewiesen noch erklärt werden kann.
Auch Ärzte sind davon nicht ganz freizusprechen: Weil die Krankheit so schlecht messbar ist, wird sie oft nicht (an-)erkannt und die Beschwerden werden der Psyche zugeordnet. „Alarmsignal der Seele“, „zuviel Stress“, „braucht einfach mal ein bisschen Entspannung“, ... oft kommen Fibromyalgie-Patienten mit solchen Diagnosen nachhause, und fühlen sich zu recht missverstanden. Wenn dann ein Arzt wirklich einmal die Diagnose Fibromyalgie gestellt hat, sind die Betroffenen sogar erleichtert, denn nun haben die Beschwerden endlich einen Namen.
Wichtig ist es, Kraft und Rückendeckung in einer Selbsthilfegruppe zu finden. Die Erfahrung anderer zeigt, dass man und wie man mit der Krankheit leben kann. Denn besonders schlimm ist es, wenn man vor lauter Schmerzen – und der Angst, als „verrückt“ zu gelten – gar nicht mehr unter die Menschen geht. Dann nämlich hätten die Schmerzen nicht nur vom Körper, sondern auch von der Seele Besitz ergriffen.