RATGEBER - Hepatitis C
Verlauf
Ist das Virus im Körper eingedrungen, dann verhält es sich zunächst einmal unauffällig. Von dieser ersten so genannten akuten Phase spüren drei Viertel der Betroffenen gar nichts.
Und bei dem restlichen Viertel, welches Symptome an sich bemerkt, kommt es zuerst zu einem grippeähnlichen Vorstadium, und dann zur eindeutigen Gelbsuchtphase.
Das grippeähnliche Vorstadium sieht so aus: Die Betroffenen leiden unter uneindeutigen grippeähnlichen Anzeichen wie Fieber, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen.
Die typische Gelbsuchtphase kann dann nach etwa drei bis zehn Tagen schlagartig einsetzen. Sie zeigt an, dass das Virus sich in der Leber eingenistet hat und dort Entzündungen hervorruft. Das zeigt sich wie folgt:
- Der Urin färbt sich dunkel
- Der Stuhl wird heller
- Das Augenweiß wird gelblich
- Die Haut kann einen gelblichen Schimmer erhalten
- Bauchbeschwerden, meist im rechten Oberbauch, dort wo die Leber sitzt
Wie schon gesagt, können die beiden Phasen „ grippeähnliches Vorstadium“ und „typische Gelbsuchtphase“ auftreten, müssen aber nicht.
Es ist schwer, bei einer Hepatitis C den weiteren Krankheitsverlauf eindeutig zu beschreiben, weil das Virus in sehr unterschiedlichen Variationen auftreten kann. Somit ruft es auch sehr unterschiedliche Reaktionen im Menschen hervor. Nach der akuten Phase kann jetzt nämlich folgendes passieren:
1. Die Krankheit kann ausheilen.
2. Die Krankheit geht in eine chronische Verlaufsform über.
Letzteres ist bei weit über 50 Prozent aller Infizierten der Fall. Einige Experten schätzen sogar, dass 90 Prozent aller Hepatitis-Infektionen chronisch werden. Von einer chronischen Hepatitis spricht man, wenn die Entzündung mindestens sechs Wochen besteht und in der Leber weitere Schädigungen hervorruft.
Auch hier ist wieder ein breites Spektrum an Krankheitsanzeichen möglich. Diese reichen von starken Oberbauchschmerzen und wieder auftretenden Gelbfärbungen von Haut und Auge, bis hin zu milden uncharakteristischen Symptomen wie Abgeschlagenheit, Leistungsschwäche. Es ist sogar eine völlige Symptomfreiheit möglich.
Aber egal wie sich die Hepatitis C zeigt: Es besteht immer die Gefahr, dass durch die Entzündung die Leber komplett zerstört wird. Etwa 20 bis 30 Prozent aller Patienten mit einer chronischen Hepatitis verschlimmert sich die Krankheit permanent, bis am Ende eine Leberzhirrose steht.
Das bedeutet, die hochspezialisierten – zuvor entzündeten – Leberzellen gehen größtenteils unter, bzw. sie wandeln sich in Narbengewebe und Bindegewebe um. Damit kann die Leber aber ihre Funktionen nicht mehr ausüben.