RATGEBER - Lebensmittelvergiftung
Reaktionen des Körpers
Trotz der unterschiedlichen Ursachen reagiert der Körper ähnlich. Er versucht nämlich, das Gift so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Erbrechen und Durchfall sind also selbstreinigende Mechanismen, die Sie nicht unterbinden sollten. Wichtig ist, dass Sie Flüssigkeit und Elektrolyte ersetzen. Dies gilt vor allem für ältere Menschen und für Kleinkinder, die schneller zum Austrocknen neigen.
Trinken Sie viel Tee und lassen Sie sich aus der Apotheke Elektrolytpulver besorgen. Essen und trinken Sie sonst nichts. Auf diese Weise hungern Sie die Erreger aus. 90 Prozent aller Lebensmittelvergiftungen in Deutschland heilen auf diese Weise von selbst. Gehen Sie aber in folgenden Fällen zum Arzt: Durchfall oder Erbrechen länger als drei Tage mit und ohne Fieber, zunehmende Schmerzen, Hautveränderungen, Gelenkschwellungen, Gewichtsverlust von mehr als 10 Prozent (Anzeichen für zu starken Flüssigkeitsverlust) sowie Blut im Stuhl. Auch nach einem Aufenthalt in tropischen Ländern sollten Sie gewarnt sein. Hier könnten fremde Erreger dahinter stehen.
Ein Zeichen für höchste Gefahr sind auch Augenflimmern, Doppeltsehen, Schluckstörungen und verminderte Speichelsekretion. Dies könnte für eine Botulinumvergiftung sprechen. Gefährlich sind deshalb Konserven, die sich ausgebeult haben. Hier ist vermutlich das Bakterium Clostridium botulinum hineingelangt, welches unter Luftabschluss das Dosengift Botulinumtoxin bildet. Es bewirkt schwere Nervenstörungen und Muskellähmungen.