RATGEBER - Röteln
Etwas über den Erreger
Der Erreger von Röteln sind die weltweit vorkommenden Rötelnviren. Sie werden über eine Tröpfcheninfektion – also beim Niesen und Husten – von Mensch zu Mensch weitergegeben. Aber auch durch den Kontakt mit verseuchten Gegenständen kann es zu einer Ansteckung kommen. Der Begriff „verseucht“ ist hier übrigens angemessen, denn Röteln verbreiten sich meist seuchenartig, allerdings nur in einem örtlich begrenzten Gebiet und nicht etwa landesweit.
Röteln gelten als typische Kinderkrankheit, da früher, vor Einführung der Schutzimpfung, die Ansteckung meist im Alter zwischen 5 und 9 Jahren erfolgte. Heute, wo die Regelimpfung ab dem Alter von 11 Monaten stattfindet, hat sich der Erkrankungsgipfel in das späte Jugend- und frühe Erwachsenenalter verschoben.
Der Mensch ist der einzige Wirt für die Rötelnviren. Dies ist deswegen interessant, weil so bei einer ausreichenden Durchimpfung der Bevölkerung diese Viren – und damit auch die komplette Krankheit – ausgerottet werden könnte. Allerdings ist eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent wichtig, damit auch nicht Geimpfte einen Herdenschutz genießen können: Sie müssen selbst nicht geimpft sein, trotzdem ist die Gefahr gering, dass das Rötelnvirus zu ihnen dringt, weil sie zum größten Teil von Geimpften umgeben sind, die das Virus nicht weitergeben. Finnland hat das geschafft, es ist seit 2000 als erstes europäisches Land Röteln-frei. Deutschland ist noch ein Stück entfernt davon, denn hier geschehen die Impfungen freiwillig, aber nicht alle Eltern halten sich sorgfältig an den Impfplan.
