RATGEBER - Nasenbluten
Was macht der Arzt bei Nasenbluten?
Bei Nasenbluten sollten Sie zuerst selbst Hand anlegen. Wenn aber die einfachen Methoden nichts nutzen, hilft nur der Gang zum Hals-Nasen-Ohrenarzt in einer Praxis oder einem Krankenhaus. Warten Sie nicht zu lange. Denn starkes unstillbares Nasenbluten kann auch zum Verbluten führen. Der Arzt stellt dann erst einmal fest, wo die Blutungsquelle liegt. Befindet sie sich in der vorderen Nasenscheidewand, so reicht manchmal schon das Auftropfen eines gefäßverengenden Medikaments aus. In anderen Fällen gelingt dies durch Verätzen mit Silbernitrat. Oder das blutende Gefäß wird mit einer feinen Elektropinzette verödet.
Stammt die Blutung aus den hinteren Nasenabschnitten, kann er versuchen, mit einer Nasentamponade die Blutung zu stillen. Diese ähnelt einem richtigen Tampon, wird in die Nase eingeführt und drückt dann auf das beschädigte Gefäß. Alternativ dazu wird auch die sogenannte Bellocq-Tamponade verwendet: Hier wird mit Hilfe eines Blasenkatheters ein Ballon etwa acht bis zehn Zentimeter tief in den hinteren Nasenabschnitt eingeführt und mit Kochsalzlösung aufgepumpt. So drückt er dort auf die Blutung und kann sie stoppen oder verringern.
Sie merken schon, die Maßnahmen zur Blutstillung können sehr belastend sein. Zeigt all das aber immer noch keinen Erfolg, steht dem Arzt noch ein Unterbinden der zuführenden Gefäße zur Nasenschleimhaut zur Verfügung.
© aboutpixel.de (Konstantin Gastmann)Ist das Hauptziel erreicht und die Blutung gestillt, muss jetzt natürlich die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden. Eine Senkung des Blutdrucks ist auf jeden Fall wichtig, nicht nur um weiteres Nasenbluten zu verhindern, sondern auch um die anderen Blutgefäße im Kreislauf und in den Organen zu schonen.
Bei der Oslerschen Erkrankung werden manchmal die erweiterten Gefäße mit Laserlicht behandelt. Oder die kranke Schleimhaut wird durch Oberflächenhaut ersetzt. Liegt eine Geschwulsterkrankung vor, werden diese natürlich auch entsprechend behandelt, mit Operation und evtl. Bestrahlung.