RATGEBER - Riechstörung
Verschiedenartige Störungen des Riechsystems
Leider aber ist das Riechsystem auch Störungen unterworfen, die mit dem Älterwerden zunehmen. Schätzungsweise drei bis sieben Prozent aller Menschen in Deutschland haben messbare Riechstörungen. Unter den 65- bis 80-jährigen Personen sind es sogar 60 Prozent. Denn Lösungsmittel oder Schwermetalle schaden der Riechschleimhaut und den Rezeptorzellen. Das gleiche gilt für Erkältungsviren. Oft heilen Schädigungen von alleine, weil sich die Riechzellen alle paar Wochen neu bilden. Im Alter aber lässt die Erneuerungsfähigkeit nach. So halten die Schädigungen der Riechzellen länger an. Eine weitere häufige Ursache ist der Zinkmangel bei chronischen Nieren-, Leber- und Darmkrankheiten. Hier ist die Auffüllung der Zinkvorräte die beste und einfachste Therapie.
Eine weitere alltägliche Riechstörung ist der Schnupfen, bei dem Schleim und Borken die Rezeptoren verkleben. Die Geruchsmoleküle können dann nicht bis zu den Rezeptoren durchdringen. Ist die Nase wieder frei, betören uns die Düfte eines blühenden Kirschzweiges oder einer Frühlingswiese wieder.
Schwerere Riechschäden sind durch eine Dauerentzündung der Geruchsrezeptoren möglich. Hier ist der Auslöser oft eine Allergie und kann den Geruchssinn monatelang beeinträchtigen. Der Arzt gibt oft entzündungshemmendes Kortison. Hier hilft aber auch das Dresdner Riechtraining (siehe Kasten).
Eine Strahlentherapie bei Krebs oder Verletzungen im Kopfbereich führen leider oft zu aussichtslosen Schädigungen. Das gleiche gilt für einen Schlaganfall, vor allem wenn der Bereich des Riechzentrums betroffen ist. Medikamente helfen nur begrenzt. Das Riechtraining kann versucht werden. Auch gibt es Spontanheilungen noch nach mehreren Jahren.