RATGEBER - Rund ums Auge
Zu spät gebündelt: Weitsichtigkeit
Leidet ein Mensch unter einer Hornhaut mit zu hoher Brechkraft oder ist - viel häufiger - sein Auge zu kurz, liegt eine Über- oder auch Weitsichtigkeit vor. Dies ist das Gegenteil der Kurzsichtigkeit.
Die Folge: Die Linse bündelt die Lichtstrahlen erst hinter der Netzhaut. Es entsteht ein unscharfes Bild.
Anders als beim kurzsichtigen Auge gelingt es der Augenlinse bis zu einem gewissen Grad, die Weitsichtigkeit auszugleichen.
Wenn sie sich verformt beziehungsweise immer weiter wölbt, erhöht sie ihre Brechkraft. Allerdings nimmt diese Fähigkeit mit dem Alter immer weiter ab.
Übersichtige Menschen sehen daher bis ins Alter in der Ferne meist gut. Für die Nahsicht wird mit den Lebensjahrzehnten eine Brille immer wahrscheinlicher.
Nur bei sehr starker Weitsichtigkeit benötigen bereits Jugendliche eine Sehhilfe.
Eine Brille korrigiert die Weitsichtigkeit, indem sie die zu geringe Brechkraft des Augengewebes erhöhen. Deshalb nennen Augenärzte diese Art der Sehhilfe auch Plusbrillen.
Ihre Brechkraft wird mit einem Pluszeichen vor den Dioptrien angegeben, zum Beispiel +2.
Auf der anderen Seite nimmt bei Übersichtigen die Lesefähigkeit früher ab. Zum Lesen muss sich die Augenlinse ebenfalls verformen. Bei Weitsichtigkeit benötigen Betroffene einen Teil dieser Fähigkeit bereits dazu, ferne Gegenstände zu erkennen. Zum Lesen bleibt nur ein geringerer Teil übrig.
Da mit zunehmendem Alter die Verformbarkeit der Augenlinse abnimmt, benötigen Übersichtige früher eine
Lesebrille als Normalsichtige.
