RATGEBER - Rund ums Auge
Uveitis - entzündete Traube
„Uveitis ist ein Oberbegriff für viele verschiedene entzündliche Erkrankungen des Augeninneren“, erklärt die Deutsche Uveitis Arbeitsgemeinschaft.
Der Begriff Uvea stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Traube.
Trifft die Erkrankung die Iris und den Strahlenkörper, sprechen Augenärzte von der vorderen Form.
Bei der hinteren entzündet sich die Aderhaut und als Begleiterscheinung oft auch die Netzhaut.
Von Panuvetitis sprechen Augenärzte, wenn die Uveitis die gesamte Traube erfasst.
Vordere und hintere Form
Bei der vorderen Form rötet sich das Auge, es fließen vermehrt Tränen und das Blendempfinden steigert sich.
Betroffene sehen verschwommen und leiden unter stechenden Augenschmerzen. Vor allem bei der hinteren Form verschlechtert sich das Sehen nur allmählich.
Andere Symptome treten meist nur in sehr leichter Form auf. Deswegen stoßen Augenärzte auf diese Variante meist durch Zufall, es sei denn es ist die Makula, die Stelle des schärfsten Sehens, betroffen.
Die Uveitis kann akut oder chronisch verlaufen, nur einmal auftreten oder sich in Schüben wiederholen. Von einer frühzeitigen Behandlung hängt ab, ob sich Spätfolgen wie Verwachsungen, Trübungen des Glaskörpers oder sogar ein Glaukom oder Grauer Star bilden.
Manche Uveitis-Formen lösen Bakterien, Viren und Parasiten aus. Andere treten im Rahmen von rheumatischen Erkrankungen auf. Bei vier von fünf Fällen bleibt die Ursache jedoch unbekannt.
Mit der Spaltlampe und verschiedenen Untersuchungen des Augenhintergrundes ordnet der Augenarzt das Krankheitsbild ein.
In den meisten Fällen kommt eine allgemeinmedizinische Untersuchung, etwa der Gelenke, Haut, Lunge, Darm und Nieren, hinzu. Außerdem erfolgt eine Blutprobe, die beispielsweise Auskunft über bestehende Krankheitserreger gibt.
Findet sich ein bestimmter Auslöser der Uveitis, lässt sich der Erreger etwa mit einem Antibiotikum behandeln. Die lokale Behandlung mit Cortison bekämpft die Entzündung.
Anders sieht es aus, wenn die Ursache im Dunkeln bleibt. Hier versuchen die Augenärzte mit größeren Cortisonmengen in Form von Tropfen, Salben, Tabletten, aber auch als Injektion neben den Augapfel, die Entzündung zu bekämpfen und Komplikationen zu vermeiden.
Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kommen die so genanten Zytostatika, Medikamente aus der Krebstherapie, zum Einsatz.
Besteht die Gefahr, dass die Iris verklebt, lässt sich mit Medikamenten die Pupille weit stellen. Erhöht sich der Augeninnendruck, erhalten die Patienten zusätzlich Tropfen oder Tabletten, die den Druck senken.
Bei einigen Fällen reichen die medikamentösen Maßnahmen nicht aus. Hier greifen chirurgische Eingriffe. Zu den wichtigsten zählen eine Kälteanwendung, um den Glaskörper aufzuhellen und eine Netzhautablösung zu verhindern (Kryopexie) und eine Entfernung des Glaskörpers, um die Entzündungen herabzusetzen und Ansammlungen von Flüssigkeit (Ödeme) und Ablösungen der Netzhaut zu verhindern.
