RATGEBER - Schwerhörigkeit
Schallempfindungsschwerhörigkeit
Bei der Schallempfindungsschwerhörigkeit sind das Innenohr - vor allem die Hörschnecke -, die Hörnerven und bestimmte Strukturen des Gehirns zerstört.
Wie bei der Schallleitungsschwerhörigkeit unterscheidet die Medizin zwischen einem akuten und einem chronischen Verlauf.
Eine Ursache für die akute Form dieser Schwerhörigkeit ist der Hörsturz. Das ist eine plötzliche, meist einseitige Hörverschlechterung, begleitet von Ohrgeräuschen.
Starker Lärm von mehr als 100 Dezibel kann z. B. dazu führen. Im schlimmsten Fall können dann die dünnen Häutchen von ovalem und rundem Fenster im Innenohr zerreißen.
Akute bakterielle Infektionen des Innenohrs durch Viren oder Bakterien, giftige Stoffe wie Amino- oder Nitrobenzol, Blei, Fluor, Kohlenmonoxid sowie Quecksilber verursachen die gleichen Beschwerden.
Häufig zieht auch ein kräftiger Schlag auf den Schädel - die getroffene Stelle muss sich noch nicht einmal in der Nähe des Ohres befinden - eine akute Hörschädigung nach sich.
Dies lässt sich so erklären, dass die durch den Schlag ausgelöste Druckwelle über die Ohrknochen auf das Innenohr übertragen wird, das diesem hohen Druck nicht standhält.
Die Folge ist, daß der gesamte Hörapparat seine Funktion nur noch eingeschränkt ausüben kann.
Akute Infektionen des Innenohres durch Bakterien oder Viren können ebenfalls zu einer Schallempfindungsschwerhörigkeit führen.
Auch die Psyche kann dazu beitragen, dass eine derartige Hörverschlechterung auftritt.
Da Mediziner dieses Phänomen meist mit Stress-Situationen in Zusammenhang bringen, heißt diese Form der Schwerhörigkeit auch "stressbedingte psychogene Schwerhörigkeit".
Die chronische Schallempfindungsschwerhörigkeit tritt vor allem im Alter zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf.
Sie beginnt damit, dass hohe Töne nicht mehr wahrgenommen werden. Auch Hintergrundgeräusche bereiten den Betroffenen zunehmend Probleme bei der Kommunikation.
Ein Akustikusneurinom, eine langsam wachsende gutartige Geschwulst am Gleichgewichts- oder Hörnerv, kann ebenfalls für die Symptome dieser chronischen Form der Schwerhörigkeit verantwortlich sein.
Weitere Ursachen für Schwerhörigkeit sind Stoffwechselerkrankungen. Dazu zählen Nieren- und Schilddrüsenfunktionsstörungen, Diabetes mellitus, Gefäßerkrankungen sowie Erkrankungen des Immunsystems.