RATGEBER - Tinnitus
Ursachen
Man kann wohl erklären, wie der Tinnitus zustande kommt, aber nicht warum.
Der physikalische Hergang - wie entsteht Tinnitis - sieht so aus: Die Schallwellen eines Tones treffen auf das Trommelfell, das dadurch in Schwingungen versetzt wird.
Die Schwingungen werden zuerst auf die Gehörknöchelchen (Hammer-Amboss-Steigbügel) und dann zum Innenohr übertragen.
Das Innenohr ist mit einer Flüssigkeit, der "Lymphe" ausgefüllt und von Sinneshärchen besetzt. Die übertragenen Schallwellen versetzen die Lymphe in Bewegung, welche die Sinneshärchen umspült.
Diese Härchen wandeln den erhaltenen "Stoß" in elektrische Impulse um und leiten sie dann über die Hörnerven in das Gehirn.
Das Gehirn erkennt die Impulse und übersetzt diese in eine bewusste Wahrnehmung: Wir hören das Rauschen eines Baches, das Lachen eines Kindes, den Straßenverkehr...
Geben die Sinneshärchen "falsche" Impulse über den Hörnerv an das Gehirn weiter oder sind die zentralen Verarbeitungsprozesse im Gehirn gestört, hört der Patient pfeifende oder schrille Geräusche. Warum aber falsche Impulse weitergegeben werden, ist bis heute nicht geklärt.
Dies ist aber nicht die einzig mögliche Ursache für Ohrgeräusche. So können Kiefergelenkknochen, die aufeinander reiben, störende Geräusche verursachen. Dies kann nur ein Zahnarzt feststellen.
Bei der Entstehung von Tinnitus spielen auch Lärmschäden, Morbus Menière (Drehschwindel) oder Veränderungen der Halswirbelsäule eine Rolle.
Der Tinnitus kann auch Begleiterkrankung des Hörsturzes sein. Bei einer Blutarmut (Anämie) ist ein strömendes Geräusch des Blutes zu hören, das im Volksmund "Nonnensausen" genannt wird.
Andere Auslöser können ein akuter Verschluss des Gehörgangs, eine Mittelohrentzündung oder Vergiftungen sein.
Sogar emotionale Konflikte oder Stress können in Zusammenhang mit dem Tinnitus stehen. "Stressbehaftet sind vor allem die nicht eingestandenen bzw. nicht ausgetragenen Konflikte.
Stressbehaftet sind auch proportionale Ungleichgewichte im Leben, zum Beispiel zwischen Sollen und Können, zwischen Belastung und Belastbarkeit. Oft findet man bei Patienten mit Tinnitus so etwas wie ein inneres Krankheitsverbot", so ein Auszug aus dem Deutschen Ärzteblatt.