RATGEBER - Antibiotikatherapie
Welches Antibiotikum hilft bei welcher Krankheit?
Nicht alle Antibiotika wirken bei allen Bakterien gleich gut, weil nicht alle Bakterien gleich aufgebaut sind.
Der Arzt verschreibt ein bestimmtes Antibiotikum entweder aufgrund der Erscheinungsweise einer Krankheit, wobei er anhand von Symptomen und durch Erfahrung auf einen bestimmten Erreger tippt. So wird z. B. eine Mandelentzündung meist durch A-Streptokokken verursacht, gegen die Penicillin wirksam ist.
Bei unklaren Erregern, Resistenzen und bei schweren Infektionen setzt der Arzt eine Kultur an, worauf der Erreger genau zu bestimmen ist. In diesem Fall wird das Antibiotikum gezielt gegen eine bestimmte Bakterienart ausgewählt.
Breitbandantibiotika (z. B. Aminoglykoside, Makrolide, Cephalosporine, Tetracycline, Breitbandpenicilline) wirken gegen eine relativ große Zahl von Bakterien, jedoch nicht gegen alle! Sie sollten jedoch nur eingesetzt werden, wenn eine Therapie mit Schmalspektrumantibiotika nicht möglich ist, z. B. bei schweren Mischinfektionen mit mehreren Bakterien.
Bei Infektionen mit bekannten einzelnen Erregern sollten Schmalspektrumantibiotika, die gezielt gegen das krankheitsauslösende Bakterium gerichtet sind, bevorzugt werden, um die Resistenzbildung einzudämmen (siehe Abschnitt "Resistenz bei Bakterien").