Kopfschmerzen Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Gründen, weshalb ein Mensch die Ärztin/den Arzt aufsucht und man schätzt, dass heute zwei Drittel der Bevölkerung (leider auch schon Kinder) über Kopfschmerzen klagen.
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Zu den häufigsten Kopfschmerzarten gehört der Spannungskopfschmerz und die Migräne. Es gibt auch Patienten, die unter beiden Kopfschmerzarten leiden, dann spricht man vom dem Kombinationskopfschmerz. Außerdem kommen noch recht häufig vor der so genannte Schmerzmittelkopfschmerz und der Clusterkopfschmerz.
Symptome: Spannungskopfschmerzen
Er zeichnet sich aus durch ein Gefühl, als ob der Kopf in einem Schraubstock eingespannt wäre. Der Schmerz erstreckt sich über den ganzen Kopf, er drückt und zieht und kann in die Augenregion, die Wangen oder auch den Nacken ausstrahlen. Er entwickelt sich langsam, kann zu jeder Tageszeit kommen und gehen, z.B. eine halbe Stunde oder mal eine Woche andauern und kann sogar zum ständigen Begleiter werden.
Ursache
In Frage kommen Stress, Depressionen, Angst und jedwede psychische Belastung wie auch zum Beispiel die Vorfreude auf ein besonderes Ereignis. Auch der Wetterwechsel spielt eine Rolle.
Therapie
Hier stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, wie zum Beispiel die NSARs (Nichtsteroidale Antirheumatika, enthalten kein Steroid, ist gleich Cortison) wie z.B. Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen und Diclofenac und auch das Paracetamol.
Auch Kombinationen, die ASS, Paracetamol und Koffein enthalten, werden heute von Experten empfohlen, weil die Kombination einerseits zu einer Verstärkung der Wirkung führt und andererseits das Koffein den schmerzstillenden Effekt von ASS und Paracetamol verstärkt.
Ist der Spannungskopfschmerz in ein chronisches Stadium übergegangen, ist die Gabe von nicht süchtig machenden Antidepressiva zu empfehlen sowie die Gabe von speziellen Betablockern.
Sowohl beim akuten als auch beim chronischen Spannungskopfschmerz stehen nicht medikamentöse Therapien zur Verfügung wie zum Beispiel
die TENS-Therapie (transkutane elektrische Nervenstimulation)
die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson (PM) = fortschreitende Muskelentspannung
Akupunktur
die Magnetfeldakupunktur (so genannte Akutouchtherapie)
die Ultraschalltherapie
Die Elektromagnetfeldtherapie und die Kernspinresonanztherapie.
Hausmittel
Es gibt viele, deren Wirkung nicht wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Die örtliche Anwendung mit Pfefferminzöl im Bereich der Schläfen und der Stirn wurde jedoch im Rahmen von Studien untersucht und die Wirkung nachgewiesen. Pfefferminzöl wirkt vor allem beim akuten Spannungskopfschmerz.
Entspannungsübungen
Sie sind sehr zu empfehlen, sowohl zur Behandlung des Schmerzes als auch vorbeugend. Besonders bewährt haben sich autogenes Training, die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson (PM), ist gleich fortschreitende Muskelentspannung und Biofeedback.
Auch Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wie zum Beispiel Tai Chi und Qi Gong, werden mit Erfolg angewendet. Stressabbau mit Entspannungsverfahren und Ausgleichsgymnastik gehören beim Spannungskopfschmerz zu den vorbeugenden Maßnahmen schlechthin.
Symptome: Migräne
Sie wird von vielen betroffenen Patienten beschrieben als ob man eine oder mehrere Presslufthämmer im Kopf hätte. Sie überfällt einen oft in den frühen Morgenstunden und dauert meist den ganzen Tag oder mehrere Tage. Den Patienten ist oft übel, sie sind licht- und lärmempfindlich und jede Bewegung wird zur Qual.
Manche Patienten sehen vor oder während der Attacke Blitze oder Doppelbilder, haben Gleichgewichts- und Sprachstörungen oder Lähmungen. Mediziner sprechen dann von einer „Migräne mit Aura“.
Ursachen
Sie sind nicht genau bekannt. Veränderungen der Blutgefäßweite spielen eine Rolle, ebenso Konzentrationsschwankungen chemischer Botenstoffe im Gehirn.
Bekannt sind Substanzen und Bedingungen, die eine Migräneattacke auslösen können. Dazu gehören Stress, Hormonschwankungen während der Periode und in den Wechseljahren und bestimmte Nahrungsmittel, unregelmäßiger Schlafrhythmus, Flackerlicht, Lärm, verqualmte Räume und auch Wetterwechsel.
Um den bei Mensch zu Mensch wechselnden Ursachen auf die Spur zu kommen, sollten Migränepatienten unbedingt ein Kopfschmerztagebuch führen, damit die persönlichen Auslösefaktoren (Trigger) besser erkannt und vermieden werden können.
Therapie
Alle Behandlungsstrategien, die beim Spannungskopfschmerz helfen, können auch dem Migränepatienten nutzen. Da bei manchen Patienten schon zu Beginn einer Migräneattacke die Darmtätigkeit gestört ist, können diese Medikamente nicht vollständig aufgenommen (resorbiert) werden. Die Mittel wirken deshalb oft nur schwach oder gar nicht.
Migränepatienten sollten deshalb etwa 15 Minuten vor den Schmerzpräparaten ein Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen einnehmen, die Darmpassage wird dadurch beschleunigt und die Schmerzmittel können schneller ihre Wirkung entfalten. Außerdem helfen diese Medikamente gleichzeitig gegen Übelkeit und Erbrechen.
Gute Erfolge und Erfahrungen hat man gemacht mit dem Wirkstoffen Metoclopramid und Domperidon. Mittel der Wahl beim Migränekopfschmerz sind heute die Triptane. Sie wirken dort, wo der Schmerz entsteht, sie wirken schnell, aber die Wirkstoffe bauen sich auch schnell wieder ab.
Die neueren Triptane, zum Beispiel die Wirkstoffe Zolmitriptan, Almotriptan oder Rizatriptan wirken auch gegen die typischen Begleiterscheinungen der Migräne wie Übelkeit und Erbrechen. Gerade der letzt genannte Wirkstoff zeichnet sich durch einen schnellen Wirkeintritt und eine konsistente Wirkung aus.
Auch die bereits genannte Acetylsalicylsäure (ASS) steht in einer speziellen Zubereitung für die Migräne zur Verfügung, ebenso das Diclofenac, welches in Verbindung mit Kalium gut hilft.
Entspannungsübungen
Siehe Spannungskopfschmerz
Ernährungstipps
Bestimmte Nahrungsmittel können wie schon erwähnt eine Migräneattacke auslösen. Dazu gehören zum Beispiel Rotwein, Käse, Zitrusfrüchte und Schokolade. Je nachdem, welcher Auslöser vom Kopfschmerzpatienten erkannt wurde (Schmerztagebuch), sollte er dann auch entsprechend weggelassen werden.
Vorbeugung
Hierzu zählt die entsprechende Ernährung, die Entspannungsverfahren, die Ausgleichsgymnastik und auch das Meiden von zum Beispiel Flackerlicht, Lärm und verqualmten Räumen. Am Wochenende ist auf einen regelmäßigen Schlafrhythmus zu achten, das heißt z.B. nicht unbedingt zu versuchen, die Schlafdauer krampfhaft zu verlängern, nur weil gerade Sonntag ist.
Neu ist die Vorbeugung gegen Migräne mit einem Extrakt aus der heimischen Pestwurz. Dies hat eine deutsch-amerikanische Studie mit über 200 Patienten ergeben. Auch Kinder profitieren von der Pestwurztherapie.
Der besondere Vorteil gegenüber anderen medikamentösen Migräneprophylaktika, wie zum Beispiel Betablockern und Antidepressiva, liegt in der noch besseren Verträglichkeit. Es sollte zunächst einmal ein sechsmonatige Kur durchgeführt werden.
Klassische Irrtümer
Vor allem die Migräne gilt immer noch als Zipperlein der Drückeberger und hysterischen Frauen und wird gerne als Ausrede Nummer eins für eingebildete Kranke bezeichnet. Das sind schlimme Vorurteile, die die betroffenen Patienten noch zusätzlich belasten.
Kopfschmerzen – und das kann man gar nicht oft genug betonen – sind eine echte Krankheit, die viele Menschen dauernd oder gelegentlich quält.
Zum so genannten Schmerzmittelkopfschmerz kann es kommen, wenn einfach zu häufig Medikamente eingenommen werden. Nach Studium des Schmerztagebuches wird der Arzt ein ganz neues Therapiekonzept aufstellen.
Vom Clusterkopfschmerz sind vor allem Männer betroffen. Der Schmerz konzentriert sich auf eine Seite, häufig um das Auge herum und wird beschrieben als ob eine glühende Nadel ins Auge gestoßen würde. Der Spuk kann nach wenigen Minuten vorbei sein, sich aber auch stundenlang hinziehen.
Akut können alle beim Spannungskopfschmerz aufgeführten Medikamente zum Einsatz kommen, vorbeugend sind zu empfehlen das Kortison, die so genannten Kalziumantagonisten, Lithium und die Valproinsäure. Beim Auftreten einer akuten Schmerzattacke hat sich auch die Inhalation von Sauerstoff über eine Viertelstunde mit einer Gesichtsmaske bewährt.
Über die Ursachen des Clusterkopfschmerzes gibt es nur Hypothesen. Alkohol scheint ein Auslöser zu sein, ebenso körperliche Anstrengung, Aufenthalt in großen Höhen und Flimmer- und Flackerlicht.
Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. Charakteristisch für Neurodermitis sind extrem trockene Haut, Rötungen und ein starker Juckreiz.