RATGEBER - Sex & Körper
Alkohol
Wie sich Alkohol auf die Sexualität auswirkt, ist eine Frage der Dosierung: In kleinen Mengen führt er zum Anstieg des Blutdrucks, macht leicht euphorisch und enthemmt. Besonders wirkungsvoll ist Sekt für den Sex. In ihm ist auf einzigartige Weise verhältnismäßig wenig Alkohol mit reichlich Kohlensäure (Kohlenstoffdioxid) kombiniert. Die kleinen prickelnden Bläschen verstärken durch ihre kugelförmige Oberfläche den Kontakt zwischen Sekt und Mundschleimhaut, so dass beide Stoffe auf diesem Weg direkt ins Blut gelangen, ohne Umweg über Magen und Darm.
Das Kohlenstoffdioxid im Blut täuscht dem Gehirn einen Sauerstoffmangel vor, wodurch die Durchblutung des Gehirns reflexartig angeregt wird. Damit steigt dessen Leistungsfähigkeit ... und auch die (sexuelle) Phantasie. Weiterhin dämpft der Alkohol zentrale Erregungszustände. So wird man mit einer kleinen Menge Alkohol im Blut etwas ruhiger und gelassener. Während der Alkohol im Blutkreislauf wieder abgebaut wird, fällt als Zwischenbaustein Acetaldehyd an, das Gefäß verengend wirkt. Damit ist der leichte Blutdruckanstieg erklärbar, durch den man sich kurzzeitig körperlich frisch und munter fühlt.
Normalerweise bleibt es aber nicht bei einem Glas Sekt, Wein oder Bier. Ab dem zweiten oder dritten Glas beginnt sich die Wirkung des Alkohols zu verändern. Die vormalige Ruhe und Gelassenheit macht sich jetzt als Müdigkeit bemerkbar. Die Blutgefäße beginnen sich zu weiten, wodurch der Blutdruck wieder sinkt. Für den Sex bedeutet das: Ein Mann ist nach dem Genuss von Alkohol zwar ungehemmter, als wenn er nüchtern wäre. Spätestens ab dem dritten Glas Wein oder Bier aber kann er nicht mehr so wie er will, da der Penis nicht mehr so richtig hart wird. Oft haben Männer unter Alkoholeinfluss auch Schwierigkeiten, zu einem Orgasmus zu kommen.
Normalerweise verschwinden diese Schwierigkeiten wieder mit dem Nüchternwerden. Doch wer regelmäßig zu viel trinkt, wird dies auch regelmäßig im Bett und in der Beziehung spüren. Es verändert sich die Psyche, Stimmungsschwankungen stellen sich ein, man wird launisch und unberechenbar. Für eine Beziehung ist dies sicher nicht das Beste. Zudem läuft man mit einem permanenten Alkoholpegel im Blut Gefahr, die sexuelle Lust zu verlieren, weil es zu hormonellen Störungen kommt – was bei Frauen übrigens gleichermaßen der Fall ist.