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RATGEBER - Sex & Psyche

Beschneidung eines Mannes

Was in anderen Kulturen selbstverständlich ist, mag bei uns verwunderlich sein. Um das Verhalten von Angehörigen anderer Nationen verstehen zu können, benötigen wir Hintergrundinformationen, die uns die Maßstäbe für das spätere Urteil geben. Vor allem in der Partnerschaft mit einem Angehörigen einer anderen Kultur, einer anderen Religion oder auch einem anderen sozialen Status ist es wichtig, sich gegenseitig möglichst viel über die eigene Herkunft zu erzählen und sich auch mithilfe von Internet, Büchern oder Verbänden zu informieren.

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Für eine Christin mag es verwunderlich oder sogar verletzend sein, wenn sich ein Muslim duscht oder wäscht, nachdem er mit ihr geschlafen hat. Wenn sie aber weiß, wie gespannt das Verhältnis zwischen Christentum und Islam in der Geschichte war, wird es ihr leichter fallen, für diese „Eigenart“ Verständnis zu zeigen. So ist Jesus aus der Sicht des Islam auch nur ein Prophet und nicht der Erlöser. Der Islam betrachtet das Christentum als etwas Rückständiges. Im Koran, der das Wort Gottes selbst ist, steht sogar, dass sich ein Muslim die Hände waschen muss, wenn er einen Christen anfasst. Wenn er mit einer Christin schläft, muss er folgerichtig den ganzen Körper waschen. Mit solchen Kenntnissen ist es leichter zu verstehen, wie schwierig es auch für moderne Muslims sein muss, sich über diese Tradition hinwegzusetzen.

Auch die Heirat ist vom Islam streng geregelt. Wenn eine Christin einen Muslim heiratet, wird sie in sehr traditionellen Staaten automatisch eine Muslima – egal, was im Pass steht. Die Kinder aus einer solchen Beziehung haben ebensowenig Wahlfreiheit, was die Religion betrifft. Es wird ungern gesehen, dass eine Muslima einen Andersgläubigen heiratet. Auch ein Mann sollte zum Islam übertreten und sich zudem sofort beschneiden lassen.

Bei der Beschneidung wird die Vorhaut so entfernt, dass die Eichel vollständig frei liegt. Die Beschneidung von Frauen, bei der es sich um eine grausame Verstümmelung handelt, die meist lebenslange Schmerzen und Komplikationen mit sich bringt, geht nicht auf den Islam zurück und wird von ihm auch nicht empfohlen. – Die Beschneidung von Jungen und Männern hingegen geht auf Mohammed zurück. Im Koran findet sie zwar keine direkte oder indirekte Erwähnung, aber vom Propheten Mohammed wird folgender Ausspruch überliefert: „Es gibt fünf Dinge, die zur natürlichen Hygiene gehören: Die Entfernung des Schamhaares, die Beschneidung, das Kürzen des Schnurrbartes, die Entfernung des Achselhaars und das Schneiden der Fingernägel.“ Noch heute sorgen muslimische Eltern dafür, dass ihre männlichen Kinder beschnitten werden, und zwar sowohl aus hygienischen als auch aus traditionellen Gründen.


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