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England: Neues Sars-ähnliches Virus identifiziert
Eine neue Erkrankung der Atemwege, die einer Infektion mit Sars ähnlich ist, haben Wisenschaftler des Imperial College London bei einem Patienten identifiziert, der in Großbritannien behandelt wird. Der 49-jährige Mann wurde mit einem Ambulanzflugzeug aus Katar eingeflogen. Er ist der zweite Mensch, bei dem dieses Virus nachgewiesen wurde. Als erster erkrankte ein Mann in Saudi-Arabien, der in der Zwischenzeit verstorben ist. Experten untersuchen derzeit, welche Bedrohung von dem neuen Virus ausgeht.
Zwei Fälle identifiziert
John Watson von der Health Protection Agency betont, dass angesichts der Schwere der Erkrankung, die jetzt bei zwei Fällen nachgewiesen worden ist, sofort Maßnahmen gesetzt wurden, um sicherzustellen, dass jene Personen, die mit diesem Patienten in Kontakt gekommen sind, sich nicht angesteckt haben. Bis jetzt gibt es keine Hinweise auf eine Infektion, berichtet die BBC.
"Weitere Informationen über beide Fälle werden für medizinisches Personal in Großbritannien vorbereitet. Zusätzlich gibt es Empfehlungen zu einer erhöhten Wachsamkeit." Laut Watson liegen derzeit keine konkreten Beweise dafür vor, dass das Virus von einem Menschen auf den anderen übertragen werden kann. Die WHO hat bis jetzt keine Empfehlung zu Einschränkungen im Reiseverkehr abgegeben.
Kein Anlass zur Sorge
Laut Peter Openshaw vom Imperial College London gibt es derzeit keinen Anlass zur Sorge. Es sei durchaus denkbar, dass das neue Virus nur aufgrund hoch entwickelter Verfahren identifiziert worden sei. Auch Experten wie John Oxford von der Queen Mary, University of London zeigen sich durch diese Informationen beruhigt. "Sars hat sich sehr rasch auch beim Krankenhauspersonal ausgebreitet und dieser neue Virus scheint nicht so ansteckend zu sein."
Coronaviren gehören zu einer großen Familie von Viren. Dazu zählen auch jene Viren, die einen Schnupfen und Sars auslösen. Das neue Virus unterscheidet sich von allen anderen Coronaviren, die bisher beim Menschen nachgewiesen wurden. Es gab in den vergangenen drei Monaten einige weitere Fälle von schweren Atemwegserkrankungen im Nahen Osten.
Ein Patient wurde in Großbritannien behandelt und ist in der Folge verstorben. Diese Erkrankung wird ebenfalls untersucht. Derzeit gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass sie durch das gleiche Virus verursacht wurde oder mit dem derzeit behandelten Fall in einem Zusammenhang steht. In Großbritannien wurden bis jetzt keine weiteren Erkrankungen gemeldet.
Autor: pressetext.de; Michaela Monschein (Stand: 25.09.2012)