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Woher kommt der Winterblues und was können wir dagegen tun?
Müdigkeit und Antriebslosigkeit im Winter sind sicher vielen Menschen bekannt und lästig – an den ohnehin zu kurzen Tagen bleibt das Sonnenlicht hinter der Wolkendecke versteckt, es ist kalt und nass. Wer hat da schon Lust das Bett zu verlassen?
Während sich viele Menschen nach einigen Tagen wieder aufraffen können, entwickeln andere mit einer saisonal-affektiven Störung ähnliche Symptome einer klinischen Depression. Für Menschen, die empfindlich auf die dunkle Jahreszeit reagieren, ist es daher wichtig, die Botschaften ihres Körpers zu erkennen und darauf einzugehen.
Hauptursache für das Stimmungstief ist das fehlende Licht. Der Schlaf-wach-Rhythmus und der Hormonhaushalt können dadurch beeinträchtigt werden: Tageslicht regt die Bildung von Serotonin an, dem körpereigenen Glückhormon. Ohne ausreichend Lichtzufuhr hingegen steigt der Melatonin-Spiegel, was uns müde macht und das Schlafbedürfnis erhöht.
Winterdepressionen einfach entgegenwirken
Der Stoffwechsel zwischen den beiden Botenstoffen kann zum Beispiel mit einer Lichttherapie wieder in Einklang gebracht werden. Noch besser ist es natürlich, so viel Zeit wie möglich im natürlichen Tageslicht zu verbringen. Auch wenn die Sonne nicht scheint, kann ein Spaziergang nach dem Mittagessen wahre Wunder bewirken, genauso wie das Auto stehen zu lassen und zur Arbeit zu laufen.
Denn auch eine weitere Komponente spielt hier eine sehr wichtige Rolle: Bewegung. Kälte und Nässe befördern uns eher auf die Couch statt in die Sportklamotten. Dabei zeigen Untersuchungen immer wieder, dass Sport glücklich macht und gegen Depressionen vorbeugt. Das Fitnessstudio kann im Winter also zu einem wahren Glückstempel werden. Wer sein Gehirn beim Sportmachen mit frischer Luft versorgt, tut dem Körper noch mehr Gutes. Mit der richtigen Bekleidung ist Sport im Winter bis zu 0 Grad problemlos draußen möglich.
Neben Bewegung und Licht spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden. Biotin, Folsäure, Niacin, B-Vitamine, Magnesium und Vitamin C sind von großer Bedeutung für einen reibungslosen Stoffwechsel im Gehirn. Die „psychische“ Wirkung mancher Stoffe wird oft unterschätzt. So ist Magnesium nicht nur wichtig für die Muskeln, sondern für die Energieaufbereitung und -bereitstellung genauso essenziell ist wie für die körpereigene Produktion des Glücksbotenstoffes Serotonin. Stimmungsschwankungen und depressive Gefühle können von einem Magnesiummangel verstärkt werden.
Auch im Winter gilt: Mit einer ausgewogenen Ernährung werden alle nötigen Nährstoffe abgedeckt, besonders wichtig sind dabei Obst und Gemüse, davon mindestens fünf, besser sieben Portionen pro Tag.
Winterblues von einer klinischen Depression unterscheiden
Eine Winterdepression weist einige Ähnlichkeiten zu einer klinischen Depression auf, in den meisten Fällen verschwindet sie im Frühjahr aber ohne therapeutische Maßnahmen, wenn es wieder heller und wärmer wird. In schweren Fällen kann aber auch eine Winterdepression so gravierend sein, dass die Betroffenen in der Bewältigung ihres Alltags erheblich eingeschränkt sind.
Neben der Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit gibt es aber auch einige Unterschiede zu einer klinischen Depression. Während Betroffene dabei auch an Appetitlosigkeit und einem unregelmäßigen Schlaf leiden, ist eine saisonal-affektive Störung von einem hohen Schlafbedürfnis und Heißhunger vor allem auf Kohlenhydrate geprägt.
Wer Informationen zum Thema Depressionen sucht oder Hilfe benötigt, kann sich zum Beispiel auf der Seite der Deutschen Depressionshilfe über Angebote informieren.
Autor: Wissen Gesundheit - Redaktion