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Zähne begradigen per Aligner: Was gilt in Bezug auf die Anwendung und die Kostenübernahme durch Krankenkassen?
Sie sind zwar bislang nicht in aller Munde – dennoch erfreuen sich transparente Zahnschienen, wie Aligner auch genannt werden, immer größerer Bekanntheit, wenn es um das Zähne begradigen mit ästhetischem Mehrwert geht. Grund genug, sich mit dem Ablauf einer solchen Behandlung und den damit verbundenen Kosten etwas detaillierter zu befassen.
Für die Korrekturen welcher Zahnfehlstellungen bietet sich ein Aligner an?
Im Unterschied zu losen und festen Drahtzahnspangen kommt eine transparente Zahnschiene ohne Draht aus, wenn man seine Zähne begradigen lassen möchte. Dies hat einerseits den Vorteil, dass keine Brackets auf diesen aufgebracht werden müssen, was die Zahnpflege und die der Zahnspange deutlich erleichtert. Allerdings kann der Aligner nicht das gleiche Maß an Druck aufbauen, welches für die Neupositionierung der Zähne verantwortlich ist. Dennoch sind dank seiner Hilfe Korrekturen von
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Eng- und Lückenständen,
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offenen Bissen,
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Kopfbissen,
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Kreuzbissen sowie
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Unter- beziehungsweise Überbissen
nachweislich möglich, sofern die Fehlstellungen in den unteren bis mittleren Bereich der kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG 1 und 2, unter Umständen auch noch 3) fallen. Insofern gilt es, zuerst durch eine Voruntersuchung abzuklären, inwiefern eine transparente Zahnspange im Einzelfall infrage kommt. Grundvoraussetzung für das Zähne begradigen mit ihr ist allerdings, dass es sich beim zukünftigen Anwender um eine Person handelt, die keine Milchzähne mehr besitzt und deren bleibende Zähne ihre endgültige Position eingenommen haben. Also potenziell ideal für Erwachsene, was sich jedoch auf das Ausmaß der Übernahme der Kosten durch Krankenkassen und Zahnzusatzversicherungen auswirkt. Dazu später mehr.
Wer trägt die Kosten für die Zahnkorrektur mittels Zahnschiene?
Wer seine Zähne begradigen lassen und dabei auf den Aligner setzen möchte, muss – abhängig vom Schweregrad der Fehlstellung – mit Kosten von etwa 1.500 bis 6.500 € rechnen. Diese werden von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel jedoch nicht übernommen. Einerseits fallen kieferorthopädische Behandlungen von Erwachsenen meistens nicht ins Leistungsspektrum. Andererseits werden sie im Zweifelsfall nur getragen, wenn ein medizinischer Notfall (KIG 4 oder 5) vorliegt. Dies ist bei mehrheitlich als ästhetisch-kosmetisch eingestuften Aligner-Therapien aber nicht der Fall.
Und wie sieht es bei den privaten Krankenkassen und Zahnzusatzversicherungen beim Zähne begradigen per Aligner aus? Auch sie erfordern oft den Nachweis der medizinischen Notwendigkeit (ab KIG 3), schließen die transparente Zahnschiene aber nicht immer per se aus ihren Leistungskatalogen aus. Daher sollte man sich bei ihnen in Bezug auf eine (Teil-) Kostenerstattung unbedingt vor Antritt der Behandlung und der Unterzeichnung des damit verbundenen Vertrages melden.
Zähne begradigen per Aligner: Wie verläuft die Behandlung?
Der erste Schritt zur Zahnkorrektur mittels Zahnschiene ist die bereits im letzten Abschnitt angesprochene Voruntersuchung, die mit einem Beratungsgespräch verbunden ist. Stellt sich in diesem Zusammenhang heraus, dass die durchsichtige Zahnspange für das Beheben der Fehlstellung prinzipiell geeignet ist? Dann kann ein Gebissabdruck angefertigt beziehungsweise ein 3D-Scan des Gebisses erfolgen. Das Ergebnis dient jeweils zur Anfertigung später benötigten Schienen, wobei man jeden der durchschnittlich zehn bis 50 notwendigen Behandlungsschritte im Voraus sehen kann.
Anschließend gilt es, potenzielle Fragen – vorrangig jene zum Behandlungsablauf, zur Haftung und zur Betreuung vor Ort beziehungsweise per App – abzuklären. Wer eine prinzipielle Übernahme der Kosten durch Krankenkassen oder private Zahnzusatzversicherungen anstrebt, sollte sich nun auch unbedingt einen Behandlungsplan inklusive Kostenvoranschlag ausstellen lassen und diesen vor der Unterzeichnung des Behandlungsvertrags einreichen!
Im nächsten Schritt werden die einzelnen Schienen zum Zähne begradigen getragen – jede von ihnen für etwa zehn bis 14 Tage an 22 Stunden pro Tag. Die Aligner werden also nur beim Essen und bei anstrengenderen körperlichen Aktivitäten wie dem Sport herausgenommen. Dies ist insofern wichtig, als es sich bei ihnen nicht um einen für den Sport konzipierten Mundschutz handelt und es ansonsten möglicherweise zu Verletzungen kommen könnte. Dafür ist die Pflege der Zähne und der Zahnschiene unkompliziert, weil sie sich einfach herausnehmen und separat reinigen lässt.
Nach Abschluss dieses Zeitraums wird eine Aufnahme vom aktuellen Gebissstatus gemacht und in der App hochgeladen oder ein Kontrolltermin vor Ort vereinbart. Verläuft die Behandlung wie gewünscht, kann die nächste Schiene eingesetzt werden; andernfalls kommt es zu einer Korrektur. Am Ende der Zahnschienen-Therapie, die abhängig vom Ausmaß der Fehlstellung wenige Wochen bis mehr als ein Jahr dauern kann, findet das Abschlussgespräch inklusive finaler Untersuchung statt. Dabei wird ein Retainer eingesetzt, der sicherstellt, dass die Zähne an ihren Positionen bleiben.
Autor: Wissen Gesundheit - RedaktionWeitere Themen:
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