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Darmkrebs vererbbar
Über Darmkrebs wird in der Familie nicht gesprochen. Anzeige: Es ist ein Tabuthema, von dem viele zudem glauben, das Risiko sei gering. Doch etwa 30 000 Patienten sterben jährlich in Deutschland daran. Darmkrebs kann sich langfristig aus harmlosen Befindlichkeitsstörungen wie Verstopfungen, Blähungen und Bauchkrämpfen entwickeln. | ||
Dickdarmpolypen und eine Entzündung der Dickdarmschleimhaut sind weitere gefährliche Risikofaktoren. Aber auch eine andere Ursache gerät zunehmen in das Blickfeld: die erbliche Veranlagung.
Australische Wissenschaftler haben eine genetisch bedingte Anfälligkeit für Darmkrebs aufgedeckt. Die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Studie legen nahe, dass ein Großteil der Patienten, in deren Familien es eine Vorgeschichte von Darmkrebs gibt, eine Veränderung in ihrem MYH Gen aufweist.
Laut Professor Rodney Scott, Studiengangsleiter für Medical Genetics and der Faculty of Health der University of Newcastle, ist das MYH Gen in jedem Menschen vorhanden. Allerdings sind Personen, die eine Veränderung dieses Gens aufweisen, einer deutlich erhöhten Gefahr ausgesetzt, an Darmkrebs zu erkranken.
„Noch gibt es viele unbeantwortete Fragen zu diesem Gen“, so Professor Scott. „Die Ergebnisse der Studie erlauben es uns aber erstmals, die Personen zu bestimmen, die sich einer regelmäßigen Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung unterziehen sollten.“
Von den Krankenkassen wird eine regelmäßige Dickdarmuntersuchung (Koloskopie) ab dem 55. Lebensjahr bezahlt.
Wer aber unter einer erblichen Veranlagung leidet, sollte sich schon früher – nämlich ab dem 30. Lebensjahr – alle 3 Jahre einer Dickdarmspiegelung unterziehen, auch auf eigene Rechnung. Denn wird der Krebs früh erkannt, ist er heilbar.
Autorin: Beatrice Wagner
Quelle: idw, Felix-Burda-Stiftung
Stand: 14.3.2005
Autor: Beatrice Wagner; Quelle: idw, Felix-Burda-Stiftung; Stand: 14.03.2005