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Herzmuskelzellen aus der Stammzellenforschung

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Um die Prozesse der Herzentwicklung auf molekularer Ebene entschlüsseln zu können, programmierten die Forscher pluripotente Stammzellen mit einem herzspezifischen Protein. Pluripotente Stammzellen sind "zu allem fähig" und befinden sich im so genannten Blastozysten-Stadium der Embryonenentwicklung. Spätestens nach drei Tagen spezialisieren sich diese Zellen sehr stark. Ihre Besonderheit liegt darin, dass zwar alle Zellarten wie beispielsweise Muskelgewebe oder Nerven entwickelt werden können, die Entwicklung eines vollständigen Organismus aber nicht mehr möglich ist. Dieser letzte Aspekt stellt eine wichtige Komponente in der Diskussion zu embryonalen Stammzellen dar.Dieses Forschungsergebnis der Arbeitsgruppe um den Münchener Professor Wolfgang-Michael Franz stellt einen Meilenstein für das Verständnis der Programmierung von Stammzellen zu Herzmuskelzellen dar. " Unsere Forschung bezieht sich nur auf Stammzellen, die nach einem bestimmten clinical grade, dem GMP (Good Manufacturing Practice) hergestellt wurden. Damit in Zukunft auch Patienten von dieser bedeutenden Entwicklung profitieren können, müssen diese Ergebnisse eben auf diese Stammzellen übertragen werden. Diese können aber nur aus dem Ausland bezogen werden", erklärt Wolfgang-Michael Franz, Stammzellenforscher an der Medizinischen Klinik und Poliklinik I der Universität München auf Anfrage von pressetext. Auf die Frage, ob Tierversuche geplant sind meint Franz: "Bis dato kommen Tierversuche für uns noch nicht in Frage. Etabliert sich unsere Forschung, können wir uns am Mausmodell zum Beispiel Transplantationen vorstellen", sagt Franz.
Laut Franz können solche Zellen auch für die Erprobung von Medikamenten eingesetzt werden. "Vorausgesetzt ist eine Liberalisierung der Stichtagsregelung des deutschen Stammzellengesetzes", sagt Franz. Die sogenannte Stichtagsregelung betrifft die Forschungsarbeit mit Zellen, die im Ausland aus überzähligen Embryonen vor dem 1. Januar 2002 hergestellt wurden. Autor: Sandra Haas; Quelle: pressetext.at; Stand: 29.02.2008
