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Plattfüße – Sanitätshäuser & Orthopäde machen gemeinsam Kasse

Rainer Sturm  / pixelio.de © Rainer Sturm / pixelio.de

Plattfüße – Sanitätshäuser & Orthopäde machen gemeinsam Kasse

Bei einem Knick-Spreiz-Senkfuß – im Volksmund auch Plattfuß genannt – werden vom Arzt in der Regel Maßeinlagen verschrieben, ohne die schwere Knie- und Rückenbeschwerden drohen. Der Patient bekommt ein Rezept und geht damit zum Orthopäden. Das ist schon lange Tradition. Auch Sanitätshäuser verdienen kräftig mit, obwohl es bisher keine wissenschaftlichen Beweise für den Nutzen der Einlagen gibt. Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die ein Leben lang problemlos auf platten Sohlen laufen.

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Fußeinlagen erst nach gründlicher Diagnose

Um die Ursachen von Schmerzen im Fuß zu lokalisieren, bedarf es einer sehr gründlichen Diagnose. In so einem Fall können Fußeinlagen durchaus helfen. Diese werden dann gezielt eingesetzt. Der Arzt muss dem Orthopäden genau beschreiben, welche Art von Einlagen benötigt werden und was das Ziel dieser Einlagen ist.

Bei Plattfüßen hilft Fußgymnastik, Fußreflexzonenmassage und manuelle Therapie

Viele Ärzte haben schnell ein Rezept zur Hand, ohne überhaupt die nötigen Untersuchungen vorher durchgeführt zu haben. Die Krankenkassen zahlen das Paar Einlagen zum größten Teil. Die jahrzehntelange Erfahrung der Ärzte genügt ihnen. Dabei sollten Senkfüße in erster Linie mit Fußgymnastik, Fußreflexzonenmassage oder manueller Therapie behandelt werden.

Einlagen bei Fachleuten umstritten

Knick-, Spreiz- und Senkfüße treten meistens zusammen auf. Wer eine Einlage trägt, entlastet die Muskeln. Langfristig könnte die natürliche Fußmuskulatur dadurch geschwächt werden, wodurch dem Fuß kein Gefallen getan wird. Wenn durch Plattfüße keine Beschwerden auftreten, sollte auch nicht behandelt werden. In manchen Familien kommen Plattfüße häufiger vor. Die sind dann – genau wie abstehende Ohren – im schlimmsten Fall ein Makel.

Keine Einlagen für Kinder: Füße entwickeln sich erst

Gerade bei kleinen Kindern sollte auf Einlagen verzichtet werden, da sich der Fuß im Laufe des Lebens erst entwickelt. Am Anfang haben alle Babys Plattfüße. Diese sind mit einer dicken Speckschicht umgeben. Erst nach sechs bis zehn Jahren entwickelt sich das stützende Fußgewölbe. Untersuchungen an der Wiener Universitätsklinik für Orthopädie bestätigen diese Tatsache. Dort wurden über 800 drei- bis sechsjährige Kinder untersucht. Über die Hälfte der Dreijährigen hatte einen Knick-Senkfuß. Bei den Sechsjährigen waren es nur noch 26 Prozent. Nur ein einziges Kind hatte krankhafte Plattfüße, aber jedes zehnte Kind trug Einlagen, die fast immer völlig unnötig waren. In vielen Fällen waren bei den Kindern die linken und rechten Einlagen vertauscht oder die Unterseite war oben. Hier gibt es mehr zum Thema.

Placeboeffekt bei sensomotorischen Einlagen

Inzwischen werden von vielen Orthopäden sensomotorische Einlagen empfohlen. Diese muss der Patient jedoch komplett selbst zahlen. Nach einer ersten Zahlung von 300 Euro oder mehr, wird eine Sondersprechstunde eingerichtet, in der der Patient eingehend untersucht wird. Vom Arzt erhält er ein Paar Einlagen mit individuell aufgepolsterten Bereichen, welche die Muskulatur stimulieren sollen. Allerdings ist dies in Studien bisher nicht nachgewiesen worden. In 80 Prozent der erfolgreichen Fälle wird ein Placeboeffekt vermutet. Einen Trost gibt es jedoch: Genauso wie bisher kein Nutzen der Einlagen nachgewiesen wurde, so wurde auch kein Schaden nachgewiesen.

Barfuß laufen

Wer seine Fußmuskulatur stärken möchte, sollte sich nicht auf Einlagen verlassen, sondern so oft wie möglich barfuß laufen, egal auf welchem Untergrund., Barfußschuhe sind eine gute Möglichkeit, auch in den kalten Monaten die Fußmuskulatur und das Fußgewölbe zu stärken.

Autor: Wissen Gesundheit - Redaktion

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