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Die überaktive Blase

Zwei Stunden, bevor Wiebke R. aus dem Haus geht, hört sie auf zu trinken. Trotzdem sucht sie gewohnheitsmäßig als letztes immer noch einmal die Toilette auf.
Reisezeit – gefürchtet von
  Menschen mit Blasenproblemen


Außerhalb ihrer Wohnung kennt sie jede öffentliche Toilette und jedes Kaufhaus-WC. Und wenn sie einmal in eine unbekannte Gegend muss, dann plant sie für den Weg nie länger als eine dreiviertel Stunde ein.

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Gemütliches Shoppen, längere Theaterbesuche – das gibt es schon lange nicht mehr. Denn Wiebke R. leidet unter einer überaktiven Blase, genau wie schätzungsweise 18 Prozent aller Menschen in Deutschland. Und wie fast alle Menschen, die von ihr betroffen sind, nimmt sie lieber eine stark verminderte Lebensqualität und ein eingeschränktes Sexualleben in Kauf, als sich ihrem Arzt anzuvertrauen.

Denn die überaktive Blase wird oft nicht als eine Krankheit, sondern als ein Fehlverhalten angesehen, für das die Betroffenen selbst verantwortlich sind. „Dem ist aber nicht so! Sie ist eine Erkrankung, die eine Ursache hat und somit in der Regel behandelbar ist. Grund genug etwas zu unternehmen, finden Sie nicht?“, sagt Dr. Günter Gerhardt.

Medizinisch gesehen wird die überaktive Blase durch folgende Symptome gekennzeichnet:
• Tagsüber mindestens achtmal Wasserlassen
• Insgesamt starker Harndrang
• Pro Nacht mindestes zweimal Wasserlassen
• unfreiwilliger Harnverlust

Ursache dieser Symptome ist ein krankhaftes Zusammenziehen der Blasenmuskulatur. Dies geschieht, weil die Überdehnungsrezeptoren der Blase dem Gehirn zu früh melden, dass die Blase voll sei.

„Zur Therapie der überaktiven Blase werden am häufigsten Muscarin-Rezeptor-Antagonisten eingesetzt. Sie reduzieren das Zusammenziehen der Blasenmuskulatur, indem sie die Überdehnungsrezeptoren blockieren“, sagt Dr. Gerhardt.

Früher waren diese Muscarin-Rezeptor-Antagonisten, auch Anti-Cholinergika genannt, wegen ihrer Nebenwirkungen nicht sehr beliebt. Doch diese Medikamentengruppe gibt es jetzt in einer neuen Generation, die deutlich verträglicher sind als früher. Das ist wichtig, weil die Medikamente etwa ein Jahr lang eingenommen werden müssen, um die Blasenfunktion zu stabilisieren.

„Wichtig ist aber auch ein Blasentraining, bei dem Sie lernen, den Drang zum Wasserlassen zu unterdrücken oder zu ignorieren“, sagt Dr. Gerhardt. Mit einem Blasentagebuch können Sie die Fortschritte protokollieren.

Und nicht zuletzt ist es wichtig, viel zu trinken. Denn ansonsten bildet sich ein konzentrierter Urin, welcher den Blasenmuskel zusätzlich reizt.
Autor: Beatrice Wagner; Stand: 21.04.2005

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