Thema der Woche
Kinderallergieschutz ist meist vergebene Liebesmüh
Kinder aus Allergikerfamilien bekommen oft eine spezielle Behandlung: Sie werden möglichst lange gestillt, Haustiere sind tabu, auch den Milben wird ein Garaus gemacht. Und so weiter. Das aber ist alles vergebene Liebesmüh. So der Konsens eines Artikels aus der Medical Tribune vom 4. Gemeinsamen Deutschen Allergie-Kongress. Nach Auswertung von Studien sieht es vielmehr so aus:
Kinder aus Familien mit einem Haustier (Hund oder Katze) wiesen im siebten Lebensjahr vergleichbare Sensibilisierungsraten im Pricktest auf wie Kinder ohne Tiere im Haus.
Der Effekt der Milbenvermeidung konnte bei Kindern aus Allergikerfamilien nicht nachgewiesen werden.
Eine Stillzeit, die länger als vier bis sechs Monate dauert, erbringt ebenfalls keinen Vorteil für das Allergierisiko.
Es ist nach heutigem Wissensstand auch nicht sinnvoll, Fisch, Hühnerei und Erdnuss, im ersten Lebensjahr komplett vom Speiseplan zu streichen.
Unser Tipp: Falls ein Baby in den ersten Monaten nicht gestillt werden kann, sollten Sie eine spezielle Hydrolysat-Milch verwenden. Auf die anderen Schutzmaßnahmen können Sie getrost verzichten, außer natürlich, es besteht eine Allergie gegen einen der Faktoren. Unwidersprochen bewiesen ist nur ein einziger Risikofaktor für die Allergieentwicklung der Kinder: das Rauchen der Eltern. Der völlige konsequente Rauchverzicht ist also wichtig.
Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion